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Modetrends Aktuell Asiatische Verkaufsplattformen und die neue, österreichische Verpackungsverordnung

Ich wohne in Österreich. Im Januar ist mir fast die Kinnlade heruntergefallen, als ich sah, dass ich nicht länger befähigt bin, irgendetwas auf AliExpress zu ordern. Ich war fassungslos, als ich schließlich erkannte, dass eine neue Verpackungsverordnung in Kraft getreten ist mit 2023, die AliExpress dazu zwingt, mich völlig zu ignorieren.

Nun fast ein halbes Jahr später geht immer noch nichts. Österreich ist gänzlich betroffen, aber auch manche Teile Deutschlands haben Probleme und die Verpackungsverordnung trifft sie mitunter hart. Der folgende Artikel begibt sich also auf die Suche nach dieser Verordnung, erklärt, was es damit auf sich hat, ob Besserung in Sicht ist und wohin man gegebenenfalls ausweichen kann. Zumindest bezogen auf Fashion und Ähnliches.

Denn Fakt ist leider, dass nicht nur AliExpress betroffen ist, sondern weitere asiatische Shops und überdies welche, die die Waren in petto haben, und die entweder nicht mehr liefern oder zum Nachteil der VerbraucherInnen. Es ist quasi unmöglich geworden, günstige Produkte verlässlich aus Asien zu ordern.

Und wäre das nicht genug, zahlst du gehörig drauf bei Verkaufsplattformen, die wie Ebay leider nicht vorab aussieben und die weiterhin unwissende Händler offerieren lassen, woraufhin du zum Handkuss kommst. Bei Ebay darfst du zum Beispiel nach wie vor munter einkaufen und die Waren werden im Anschluss gecancelt oder du wirst extra zur Kasse gebeten, erreicht dich die Sendung doch.




Die Themen Nachhaltigkeit und gewissenhafter Konsum haben wir bereits zigfach abgehandelt bei uns auf Lagerverkaufsmode.de, weswegen ich nicht wiederholt darauf herumreiten werde. Nachhaltigkeit ist unermesslich wichtig, gewissenhafter Konsum und uns abzuwenden vom Dasein als Wegwerfgesellschaft ebenfalls, und ja, beides ist untrennbar mit Asien und dem Produktionswahn verbunden. An dieser Stelle kriegst du jedenfalls einen kurzen Überblick sämtlicher artverwandter Artikel auf unserer Plattform, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, und die dich beim gewissenhaften Konsum bestens zu unterstützen verstehen.

👉 Mode und Umweltschutz

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👉 Chinashops und die Mode

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Die Dosis macht das Gift. Das Problem sind niedrige Produktionskosten aufgrund der Tatsache, dass übertrieben gekauft wird und wir alles gewissenlos entsorgen, ohne mit der Wimper zu zucken. Bewusst kann man deshalb auch bei Plattformen wie AliExpress konsumieren, obgleich nicht nachhaltig, versteht sich. Wer nichtsdestotrotz wenig kauft, gerne repariert und keineswegs ungezügelt wegwirft, kann meiner Meinung nach ruhigen Gewissens ab und an in Asien shoppen. Im Grunde kaufst du direkt bei der Quelle ein, da viele Waren, die über zahlreiche Zwischenhändler zu uns finden, ohnehin aus Fernost stammen. Der Gedanke dahinter ist folgendermaßen, dass du dir die Zwischenhändler sparst.




Die gegenwärtige Situation ist kompliziert für alle, die auf den Handel mit Asien angewiesen sind. Und dabei spreche ich nicht von mir, die sich keine Statement-Socken und Ohrringe für einen Euro mehr bestellen kann. Einige Unternehmen sind abhängig vom Handel mit Fernost und AliExpress fungiert mittlerweile als verlässliche Quelle für Waren, die entweder im europäischen Raum nicht verfügbar sind, oder ausschließlich zu Preisen auf diversen Plattformen, die zu exorbitant teuer übergehen.

Und das obwohl es der selbe Artikel ist, der in Asien produziert wird und der auf dem identischen Weg zu uns findet. Hat das Teil bei AliExpress 10 Euro gekostet, kostet es bei Amazon heute 20 Euro, falls es denn verfügbar ist, und das ist der springende Punkt. Zu beachten gilt hierbei, dass die signifikanten Preisunterschiede zwischen den Händlern nicht allein auf die neue Verpackungsverordnung zurückzuführen sind und diese früher schon bestanden. Was sich geändert hat für Österreich und manche Teile Deutschlands ist hauptsächlich, dass wir von den günstigen Shops nun ausgeschlossen sind und uns die teuren als einzige Option übrigbleiben.

Die Verpackungsverordnung trifft aufgrund dessen viele und die Umsetzung stößt vor den Kopf. Selbst ist der Gedanke dahinter ehrenvoll, wie du im laufenden Text noch erfahren wirst. AliExpress und ähnliche asiatische Einzelhandelsplattformenhaben für Österreich und manche Teile Deutschlands komplett den Saft abgedreht, vorerst unfähig, mit dieser Verordnung umzugehen, woraufhin manche Einkaufswägen leer bleiben.

Uns die Möglichkeit zu verwehren, auf diesen Plattformen zu shoppen, während es alle anderen sehr wohl dürfen, wird niemanden retten und dafür umso mehr Menschen verärgern. Auch wenn es ein Schritt in die richtige Richtung ist, ist es mangelhaft umgesetzt und die Resultate waren eigentlich abzusehen. Es liegt auf der Hand, dass es für AliExpress profitabler ist, Österreich und Teile Deutschlands zu ignorieren, anstatt all die neuen Auflagen im Alleingang zu erfüllen, die in der nächsten Rubrik näher erörtert werden. Denn wer sind wir schon verglichen mit der Welt? Deshalb ist es garantiert nicht der größte Verlust für diese Händler, gänzlich auf uns zu verzichten und uns auszuschließen.

Nicht bloß AliExpress hadert mit der Verpackungsverordnung gewaltig. Bist du davon betroffen, wirst du in naher Zukunft mit mehr Problemen konfrontiert werden, willst du in Asien einkaufen. Kürzlich bei Ebay zum Beispiel habe ich mir ein Paar Socken bei einem China-Seller bestellt, und das für einen Euro mit kostenlosem Versand. Als diese angekommen sind, sollte ich zusätzlich 5 Euro bei der Post dafür bezahlen, die zurückzuführen sind auf die Verordnung und die Tatsache, dass der Händler offensichtlich nicht darüber im Bilde war und Ebay tatenlos zugesehen hat, wie wir unseren Handel miteinander treiben.

Speziell auf asiatischen Verkaufsplattformen, die uneinheitlicher und schlechter organisiert sind als AliExpress, kann es dazu kommen, dass du zwar bestellen darfst und dich die Waren erreichen, bei der Post musst du dann jedoch für die Mehrkosten geradestehen. Sprich versäumt es die Plattform, auszusortieren, hast du das Nachsehen, was verständlicherweise recht lästig ist. Weil zuerst bezahlst du, im Anschluss darfst du zwei Monate warten, bis dich die Sendung erreicht, nur um schließlich dein Geld zurückzufordern, da du das Paket nicht entgegennimmst aufgrund des Aufschlags. Obendrein muss die Kohle zurückgefordert werden, falls du sie überhaupt kriegst, und dementsprechend hast du immense Probleme und kannst gar nichts dafür. Es ist jedenfalls alles andere als fair den Konsumenten gegenüber, sie das ausbaden zu lassen.




Mit 2023 ist die neue Verpackungsverordnung in Kraft getreten. Diese sieht vor, dass jeder Versandhändler außerhalb Österreichs von nun an einen "bevollmächtigten Vertreter für Verpackungen" stellt. Bedeutet, dass asiatische Seller beispielsweise ein österreichisches Unternehmen beauftragen müssen, das sich um ihre Verpackungen kümmert, obgleich dies über das österreichische BMK ( Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ) geschieht und Kosten verursacht. Die Händler müssen sich registrieren und eintragen lassen.

AliExpress sagt daraufhin, dass es in den Händen der vereinzelten Händler läge, sich darum zu kümmern, und die Frage, wer Bock auf derartigen Aufwand hat, ist absolut angebracht. Im Klartext sollen sich Seller eigenständig um diesen bevollmächtigten Vertreter bemühen, was natürlich niemand macht, und was wie bereits erwähnt darin resultiert, dass Österreich und einige Teile Deutschlands außen vor gelassen werden.

Vereinzelte Händler steigen darauf ein, wobei das äußerst spärlich der Fall ist und es sich stark im Preis niederschlägt. Als die Verordnung mit Jänner in Kraft getreten ist, war AliExpress unvorbereitet, weswegen du zwar weiterhin sämtliche Waren in den Einkaufswagen packen konntest, lediglich an der Kasse hieß es dann, dass das Land durch das Raster fallen würde. Mittlerweile hat man umgesattelt und es werden ausschließlich Seller präsentiert, die sich dieser Verpackungsverordnung fügen und die auch in Zukunft an die besagten Länder liefern. AliExpress ist somit weitestgehend nutzlos geworden für Österreich und manche Teile Deutschlands, während Ebay und andere Verkaufsplattformen hinten nachhinken und dich heute noch dubiose und sinnlose Käufe tätigen lassen, die im Vornherein zum Scheitern verurteilt sind.

Die Registrierung beim Ministerium und die Beauftragung des bevollmächtigten Vertreters sind beschlossene Sache und aufgrund dessen ist der günstige Handel ohnehin ein für allemal Geschichte in sämtlichen Ländern, in denen diese Verpackungsverordnung gültig ist. Die Verordnung bleibt, die entstehenden Kosten für die Händler ebenso, und selbst öffnen AliExpress, Ebay und Co eines Tages erneut und erfolgreich ihre Pforten für uns, werden sich die Angebote allgemein kostenintensiver gestalten. Ich hoffe es auf alle Fälle, egal ob teurer oder nicht, da speziell AliExpress zurzeit eine Vormachtstellung genießt und viele Waren einzig und allein dort zugänglich sind für uns Europäer.

Gegenwärtig versuchen die großen Giganten wie AliExpress der Lage Herr zu werden und die neuen Gesetze für sich anzuwenden. Es bleibt abzuwarten, ob es ihnen gelingt und auch ob unsere Regierung ihnen entgegenkommt in nächster Zukunft. Liegt es weiter ausschließlich in der Hand der Millionen Fernosthändler, wird sich höchstwahrscheinlich nicht allzu viel bewegen in geraumer Zeit. Man sieht ja bereits, dass niemand Bock darauf hat, und dass es sich im Angesicht eines so kleinen Landes wie Österreich nicht auszahlt.

Entweder passt die Regierung die Verordnung an und macht sie flexibler, was derzeit nicht zu erwarten ist. Die Einzelhandelsplattformen könnten einen Weg finden, indem sie zum Beispiel die Registrierung für ihre Händler übernehmen, oder mehr Länder springen auf den "Verpackungsverordnungszug" auf, woraufhin Shops wie AliExpress gezwungen werden. Andernfalls bleibt die Lage vorerst unverändert.




Grundsätzlich hat die Verpackungsverordnung den Umweltschutz im Sinn, allerdings ist die Angelegenheit entweder nicht ordentlich durchdacht und evaluiert worden, oder das österreichische BMK hatte von Anfang an die Intention, den Handel mit Fernost generell stark einzuschränken. Ich denke jedoch, dass nicht berücksichtigt wurde, dass allem voran AliExpress als Beispiellängst ein Monopol inne hat, und dass neben allerlei "nutzlosen" Produkten, die niemand wirklich zum Leben braucht, wiederum welche offeriert werden, die existenziell sind und die du quasi nirgendwo anders bekommst. Schon gar nicht in Europa.

Wer weiß? Vielleicht war es abzusehen und unsere Regierung hat es in Kauf genommen, dass die Verkaufsplattformen möglicherweise auf ihre Art und Weise reagieren, sich aus der Verantwortung ziehen und der Handel auf diesem Weg fast gänzlich zum Erliegen kommt. Mit dieser Verordnung hat sie den Handel mit Asien auf unbestimmte Zeit gekillt und persönlich macht mich das rabiate Vorgehen sauer. Denn erstens passiert es auf dem Rücken der VerbraucherInnen und offensichtlich hat das BMK großes Chaos angerichtet und versucht jedem unsere Sichtweise geradezu aufzuzwingen.

Es sagt allen Händlern, dass sie es exakt so machen müssen, wie wir es wollen, oder wir ihre Waren andernfalls nicht länger beanspruchen. Und betrifft das nun den gesamten Fernosthandel, sieht man eigentlich, dass da etwas gehörig schiefgegangen ist. Das BMK hält aber weiter an den Ansichten fest und lässt stolz verlautbaren, dass alles seine 100%ige Richtigkeit hat.

Der Handy-Shop ist ein gutes Beispiel, der seine Ersatzteile bei AliExpress geordert hat oder denk mal an Unternehmen, die Elektronikgeräte reparieren und die auf diverse Komponenten aus Fernost angewiesen sind. Kriegt man die Teile nicht mehr, erhöht das die Chance, dass die ausgedienten und kaputten Waren häufiger auf dem Müll landen, aus welchem Grund das alles mitunter kontraproduktiv und ein zweischneidiges Schwert ist. Manche von uns sind nach wie vor Teil der Wegwerfgesellschaft und kümmern sich nicht. Andere leben mittlerweile jedoch nachhaltig und bewusst, orientieren sich als erstes an Reparatur und sekundär an Entsorgung, und diese Verordnung legt tatsächlich Steine in den Weg, besitzt man ein solches Mindset.

Die Verpackungsverordnung existiert, damit Händler ihren Beitrag leisten. Und berücksichtigt man den übertriebenen Konsum der Menschen, macht es Sinn, den Handel mit Asien zu reglementieren, weil schlussendlich niemand weiß, wer oder was für die günstigen Waren leiden muss. Sicher ist, dass dieser Handel Unmengen Müll produziert und es längst an der Zeit ist, aktiv zu werden und mitzuhelfen, Konsum und Produktion zu reduzieren. Garantiert gibt es viel mehr Menschen, die maßlos was auch immer kaufen, als Unternehmen und Ähnliches, die tatsächlich auf den Handel angewiesen sind, was obendrein für die Verordnung spricht.

Was hingegen einen faden Nachgeschmack hinterlässt ist die Tatsache, dass uns die Politik einmal mehr überrumpelt und uns diese Verordnung aus dem Nichts vor den Latz knallt. Es trifft Konsumenten genauso wie Händler und ob unser BMK spekuliert hat, dass es im Anschluss teilweise keine Wege mehr gibt, um an diverse Waren zu kommen, ist fraglich. Der Gedanke dahinter ist fabelhaft, doch die Umsetzung ist es nicht. Die Händler sind offenbar überfordert, und das darf man ihnen letztendlich nicht übel nehmen.




Die Registrierung beim Ministerium selbst ist kostenfrei für Händler und laut ihnen zu bewerkstelligen. Das glaube ich, obwohl es dennoch eine Hürde bleibt und durchaus Kosten entstehen, was sich im Angesicht des Umsatzes, den Fernost mit einem kleinen Land wie Österreich erwirtschaftet, und das im Vergleich mit der großen, weiten Welt, nicht rentiert. VerbraucherInnen sind nicht haftbar, falls die betreffenden Plattformen die unregistrierten Händler nicht vorab aussieben, und sie dort einkaufen, wenngleich das nicht bedeutet, dass sie keine Nachteile haben.

Einige Plattformen im Netz behaupten frech, dass die Sendung trotzdem einträfe, solltest du bei unregistrierten Händlern shoppen, und dass nichts zum Nachteil der KäuferInnen geschähe. Bedeutet theoretisch, dass bestellst du beispielsweise gegenwärtig bei Ebay, wo die Plattform offensichtlich Händler nicht vollständig aussortiert, du deine Sendung dennoch problemlos erhalten würdest. Ganz so einfach ist es nicht, wie ich bereits mit dem Ebay-Beispiel in der Rubrik "ALIEXPRESS ADE" weiter oben im Text veranschaulicht habe. Es hat sich sehr wohl bei der Post bemerkbar gemacht, als ich dazu aufgefordert wurde, nachträglich 5 Euro zu entrichten, um das Paket in die Hände zu kriegen.

Ich habe die Sendung von Ebay nicht entgegengenommen. Ein Euro für die Socken, kostenloser Versand und 5 Euro im Nachhinein für die Verordnung ist Wucher und eine Frechheit, wie das gelöst ist. Total zum Nachteil der VerbraucherInnen. Und sogar bin ich nicht haftbar dafür, was richtig ist, weil ich nicht wusste, dass der betreffende Händler unregistriert ist, habe ich sinnlose Bestellungen getätigt. Der Betrag ging zwei Monate von meinem Paypal-Konto hin und her und ich musste die Plattform benachrichtigen und mein Geld zurückfordern. Es geschieht also sehr wohl auf Kosten der Konsumenten, so oder so. Denn ehrlich, was kann ich dafür, dass Ebay seine unregistrierten Händler nicht selektiert und ich als Österreicherin immer noch dort einkaufen darf?




Die kriegst Mode weiterhin relativ günstig bei Unternehmen wie Shein und wovon du derzeit die Finger lassen solltest, sind Einzelhandelsplattformen wie AliExpress oder Ebay. Du darfst davon ausgehen, dass Shops wie Shein, die Kleidung eigenständig produzieren und ausschließlich ihre Marken vertreiben, sich der Verpackungsverordnung angepasst haben, während es für Händler wie AliExpress, Ebay, Banggood, Wish und Co vielfach schwieriger ist, alles unter einen Hut zu kriegen. Labels wie Shein, so umfassend und flexibel sie auch sind, verfügen außerdem über eine eigene Handschrift und spezifische Styles, die du mögen musst, während du dagegen bei den gängigen Einzelhandelsplattformen so gut wie alles bekommst.

Handelt es sich um einen Shop, der unterschiedlichen Händlern die Chance gibt, ihre Waren zu verkaufen, musst du im Großen und Ganzen damit rechnen, dass ihnen die Handhabung der Verordnung selbst überlassen ist, denn das gilt derzeit für viele Einzelhandelsplattformen, die Fernost-Seller im Repertoire haben. Das kann wiederum zu Komplikationen führen, sollten die betreffenden Shops wie Ebay zum Beispiel nicht sorgfältig aussortieren. AliExpress tut das mittlerweile verlässlich, was in einer extrem limitierten und übersichtlichen Auswahl für Österreich und Teile Deutschlands resultiert. Solange die Situation derartig undurchsichtig ist, empfehle ich dementsprechend beim betreffenden Shop nachzufragen oder gegebenenfalls zu googeln, obgleich das kaum von Erfolg geprägt ist.

Mit der Etablierung der Verpackungsverordnung müssen österreichische und einige deutsche Modefans jetzt tiefer in die Tasche greifen, falls sie denn überhaupt zum Kauf befähigt sind. Unabhängig davon, wo sie shoppen, während die restliche Welt in den Genuss kommt, die günstigen Preise zu feiern und in den Lieblingsshops der Wahl einzukaufen. Persönlich habe ich bereits etliche Male versucht, Einzelhandelsplattformen zu finden, die ähnlich gut aufgestellt sind wie AliExpress, was Fernost-Artikel betrifft, die mich beliefern und die zudem über Preise verfügen, die jenen vor der Verordnung zumindest nahekommen. Es gibt sie nicht, wie es scheint, und entweder ist die textile Auswahl mickrig, es scheitert am Preis oder an der Zugänglichkeit.

Wer vorerst günstig in Asien shoppen will, sollte sich an eigenständige, etablierte Händler wie Shein halten, die selbst produzieren und die alles im Griff haben, da sie lediglich Eigenmarken vertreiben. Einzelhandelsplattformen wie AliExpress und Ebay mit massenweise Händlernsind zu unbeständig, während Amazon, wo die meisten asiatischen Produkte unter anderem zugänglich sind, die Preise vervielfacht. Nichtsdestotrotz empfiehlt sich definitiv Amazon, benötigst du spezifische Waren. Du musst lediglich akzeptieren, dass die Suche nach den günstigsten Angeboten nervt, und dass die Fernostartikel schlussendlich um einiges teurer sind als zuvor, bist du Shops wie AliExpress gewöhnt.

Mit dem eingeschränkten Zugang zu diversen Einzelhandelsplattformen ist Amazon an die Spitze gerückt, was asiatische Importwaren betrifft, und eigentlich ist das derzeitig die einzige, verlässliche Option für Österreich und manche Teile Deutschlands, die von der Verpackungsverordnung betroffen sind. Ich als Verfasserin dieses Artikels kann allerdings selbst nach ausreichender Recherche nicht bestätigen, dass es nicht auch bei Amazon den einen oder anderen verirrten Seller gibt. Dafür ist es um einiges leichter, sich mit diesem Kundenservice auseinanderzusetzen als mit asiatischem im Vergleich und grundsätzlich sortiert Amazon fleißig aus. Es bleibt daher anzunehmen, dass Bestellungen wie üblich und ohne Drama eintreffen, sogar aus Fernost.

Trotzdem kann jederzeit etwas dazukommen, will man die Sendung entgegennehmen, egal welche Plattform. Dieses Restrisiko bleibt gegenwärtig stets bestehen bei allen Einzelhandelsplattformen und Käufen bei Händlern, die aus Fernost beliefern. Persönlich achte ich darauf, dass ich asiatische Produkte zurzeit bei deutschen Amazon-Händlern bestelle, die kürzere Lieferzeiten offerieren, und ich akzeptiere die erhöhten Kosten im Vergleich zu früher. Da ich allerdings seit zwei Monaten einen Teppich um 5 Euro aus China erwarte, der bald eintreffen wird, werde ich früh genug sehen, ob es sich gleichermaßen bei Amazon am Ende auf dem Postzettel bemerkbar macht.

🔷 ALTERNATIVEN ZU SHEIN

An dieser Stelle folgen Alternativen zu Shein. Also Verkaufsplattformen mit einem Unternehmen dahinter, das produziert, und das hauptsächlich die eigenen Linien vertreibt. In diesen Shops werden etwaige Fragen und Probleme schneller geklärt, da ein einheitliches Management dahintersteckt und sich die meisten mittlerweile angepasst haben an die neue Verpackungsverordnung. Aufgrund dessen darfst du dich auf eine eintreffende Sendung verlassen, die ohne Zusatzzahlungen auskommt bei der Abholung.

Manches davon ist kleiner und unpopulärer als Shein, manches teurer, manches nicht, und am besten checkst du die Angebote persönlich. Alle ziehen im Grunde eine ähnliche Nummer ab, doch Rabatte, Aktionen und dergleichen variieren, ebenso wie Produktdetails, Spezialisierung und stellenweise die modische, charakteristische Handschrift des jeweiligen Unternehmens, die sich bei manchen Kollektionen abzeichnet. Asiatische Mode ist halt asiatische Mode, unabhängig davon, bei welchem Fernosthersteller du kaufst. Es gibt jedenfalls überall massenweise Auswahl und in textiler Hinsicht sind die Onlineshops eine adäquate Ausweichmöglichkeit für die fehlenden Einzelhandelsplattformen wie AliExpress, Ebay und Co, solltest du dieser Fashion zugewandt sein.

🔸 Romwe

Romwe gehört zu Shein, wurde vom Unternehmen übernommen und der Aufbau des Shops gestaltet sich ähnlich wie jener von Shein. In bekannter Manier wird mit Coupons, Last-Minute-Angeboten, Punkte- und Belohnungssystemen, Rabatten und Mitglieder-Goodies regelrecht um sich geworfen, was nebenbei bemerkt bei fast allen hier gelisteten Plattformen der Fall ist. Teilweise verfügt Romwe zudem über eine andere und günstigere Auswahl im direkten Vergleich mit Shein und beide beliefern Österreich und die Teile Deutschlands, die stark von der Verordnung betroffen sind.

🔸 Zaful

Zaful fokussiert sich primär auf Männer- und Frauen, ähnelt Romwe und es ist alles dabei, was das Modeherz zu begehren vermag. Die Preise orientieren sich an denen von Shein und die einzigen Gründe, um sich für Zaful zu entscheiden, sind entweder, dass du den Shop und die Produkte lieber magst oder ein außerordentliches Angebot wahrnehmen willst. Denn alles Weitere gestaltet sich fast identisch im Vergleich mit Plattformen wie Shein und Romwe.

🔸 ChicMe

Bei ChicMe dreht sich alles ausschließlich um Damenmode. Sämtliche Körperformen sind vertreten und damit ist der Händler spezifischer im Umgang mit Silhouetten, obgleich jeder dieser hier genannten Shops verständlicherweise Plus-Size in petto hat. Bei ChicMe ist es bloß ausgeprägter. Die Preise gleichen sich an die gängigen an und wie immer gibt es zahlreiche Vergünstigungen und Aktionen, mit denen die Kunden zum Kommen und Wiederkommen angeregt werden.

🔸 Fashion Nova

Bei Fashion Nova kann es wie bei Shein und Romwe gehörig zur Sache gehen und einiges im Angebot ist recht gewagt, wild und kompromisslos. Das Repertoire richtet sich somit eher an ein jüngeres Zielpublikum, egal ob Kids, Damen oder Herren. Die Preise sind ein wenig intensiver im Vergleich mit anderen Plattformen und nichtsdestotrotz sorgen die vielen Rabatte, Aktionen und überdies der hauseigene Sale für günstige Preise und stark reduzierte Artikel.

Es gibt weitere Optionen wie beispielsweise AllyLikes, wo es sich um ein Subunternehmen der Alibaba-Gruppe handelt, dem AliExpress angehört, und das eigenständig produziert. Derzeit jedoch leider nicht zugänglich für Österreich und manche Teile Deutschlands und deswegen bleibt abschließend zu sagen, dass nachzufragen im Zweifelsfall am besten ist. Im Großen und Ganzen darfst du jedoch davon ausgehen, dass diejenigen asiatischen Unternehmen, die fertigen, auch in die betroffenen Länder liefern.




Ich bin Fashion-Victim und als Taiwanerin trage ich häufig traditionelle Kleidung, die lediglich auf bestimmten asiatischen Plattformen erhältlich ist. Ich trage ja keine Billig-Cheongsams- und Kimonos, die ich im Ethno-Shop um die Ecke kaufe und die nach Karneval oder Bade- und Schlafzimmer aussehen. Ich mag Retro-Looks und ausgewählte Stücke, die modern sind und deren Zugänglichkeit über den asiatischen Markt erfolgt.

Überdies bin ich picky, habe konkrete Vorstellungen und verlange nach spezifischer Mode, für die ich nicht selten akribisch suchen muss. Ich liebe Fashion und ein H&M hat längst nicht mehr das zu bieten, wonach ich suche. Insbesondere aufgrund dessen trifft es mich hart. Wer in modischer Hinsicht nicht derartig getrieben ist wie ich, kann mit der fehlenden Option höchstwahrscheinlich leben. Doch bei präziseren Suchen wird es nun weitaus kostenintensiver und schwieriger, obgleich das nicht ausschließlich Fashion betrifft, sondern alles andere gleichermaßen. Bist du auf der Suche nach bestimmten Fernostartikeln, fehlt die Zugänglichkeit oder du musst dich an Plattformen wenden, die astronomische Preise dafür verlangen oder am Ende überhaupt nicht liefern.

Lange Satinhandschuhe mit Zebramuster zum Beispiel, die ich mir neulich zugelegt habe. Bei Wish 18 Euro, wenngleich ich nicht weiß, wie auf dieser Plattform die Lage ist, bei AliExpress nicht bestellbar für mich um10 Euro und bei Amazon, wo ich zuschlug, knappe 23 Euro. In allen drei Fällen sprechen wir vom gleichen Produkt, das offensichtlich in einer und der selben Fabrik gefertigt wurde. Ähnlich sieht es aus mit Eyelid-Tape, das ich als Asiatin ständig benutze. Letztes Jahr regelmäßig gekauft für einen Euro bei AliExpress und plötzlich darf ich jedes Mal 8 Euro bei Amazon für das identische Produkt berappen. Damit will ich betonen, dass es bei Verbrauchsgütern noch schmerzhafter ist, muss man diese kontinuierlich in Asien ordern, weil die europäischen Vertriebspartner fehlen.

Vergleichst du die Preise von Amazon für asiatische Mode und jene von AliExpress vor der Verordnung, wirst du eklatante Unterschiede erkennen, die nicht rein auf diese Verpackungsverordnung zurückzuführen sind. Es gab früher bereits gravierende Abweichungen, die aus vielerlei Gründen bestehen. Wir sind also gezwungen, auf Shops wie Amazon auszuweichen, die seit jeher generell teurer sind, geht es um den Handel mit Fernost.

AliExpress ist jene Plattform, die die größte Auswahl, den besten Mix und die günstigsten Preise offeriert. Ist so und alles, was Google ausspuckt als Alternative, sprich Banggood, Wish, DealeXtreme und Konsorten, ist nicht ansatzweise zu vergleichen und bewegt sich Richtung herbe Enttäuschung, was Fashion anbelangt. Sowohl bezogen auf Preis wie Auswahl und abgesehen davon, wer weiß schon, ob das Bestellen überhaupt funktioniert? Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die fehlende Zugänglichkeit zu AliExpress und ähnlichen Plattformen vielen Menschen Kopfzerbrechen bereitet und schlichtweg die Option fehlt, an manche Produkte zu kommen. Denn ist es für mich das Eyelid-Tape, müssen andere auf Ersatz- und Produktionsteile verzichten, ob gewerblich oder privat.

Ich verdiene nicht allzu viel, konsumiere nicht übermäßig und bewusst, und das stellt mich durchaus vor ein Problem, benötige ich spezifische Dinge aus Fernost. Angezeigt werden ausschließlich Seller, die mich nach wie vor beliefern bei AliExpress, was in etwa 1% vom gesamten Angebot ist, und die Preise sind zudem gesalzener als gegenwärtig bei Amazon. Im Grunde ist es somit unmöglich geworden für mich, dort zu shoppen, und Ausweichmöglichkeiten existieren nicht.

Wie in der Rubrik "ALIEXPRESS ADE" weiter oben im Text erwähnt, läuft man außerdem Gefahr, abgezockt zu werden beziehungsweise einen enormen Aufwand zu haben mit Bestellungen, die nie eintreffen oder die reklamiert werden müssen, da nachträglich unverhältnismäßig große Summen bei der Abholung fällig sind. Wer asiatische, modische Produkte mag, sollte sich deshalb entweder einheitlichen, selbst produzierenden Händlern wie Shein verschreiben, Ausschau halten auf Plattformen wie Amazon nach europäischen Vertriebspartnern oder gegebenenfalls in den betreffenden Shops nachfragen, ob es eine Lösung gibt, ist man von dieser Verordnung betroffen. Wer demnach direkt in Fernost ordern möchte, kann so vermeiden, dass es zu unangenehmen Situationen kommt.



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