Trends AktuellBarbie: Film, modische Zeitreise und Fashion-Kollabos
Barbie lebt immer schon nach der Devise, dass auch schlechte Presse besser ist als keine, weil alles davon schlussendlich Puppen verkauft, indem es ihnen kontinuierliche Popularität zusichert, und seit jeher steht Barbie im Fokus der Aufmerksamkeit. Die einen hassen sie, während andere sie verehren, und sich zu arg über sie zu echauffieren, allem voran in den Medien, resultiert wohl oder übel in noch mehr Fame.
Barbie ist definitiv gekommen, um zu bleiben, und auf der Bildfläche erscheint sie bereits Ende der 50er Jahre, wo die erste Puppe in den Staaten über den Ladentisch geht. Sie hat also durchaus ein paar Jährchen auf dem Buckel und ist nichtsdestotrotz 2023 wieder in aller Munde, in voller Blüte, stärker als je zuvor und einmal mehr darauf aus, gehörig Kohle in die Kassen von Mattel zu spülen. Der Realverfilmung namens "Barbie" sei Dank!
Auch in der Welt der Mode sorgt sie für Furore und ist längst zur Muse avanciert, weshalb der folgende Post insbesondere die Auswirkungen von Barbie auf Fashion beleuchtet. Denn Einfluss hat die kleine, modische Lady auf jeden Fall, egal ob Trendfarben wie Pink, das seit einer Weile nicht mehr wegzudenken ist auf den Runways, oder Labels wie Moschino, das der Puppe im Jahr 2015 sogar eine komplette Kollektion widmet.
Dass sie derzeit hochlebt wie nie zuvor, liegt verständlicherweise am kürzlich erschienenen, gleichnamigen Film mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken in den Hauptrollen. Geschaffen von Regisseurin Greta Gerwig, die mit ihrem Werk ein kritisches und ironisches Bild der Barbie-Welt zeichnet, das weniger hohl ist als die Puppe selbst. Eine progressive Filmemacherin, die sich für Movies wie "Lady Bird" und einer Neuinszenierung von "Little Women" aus dem Jahr 2019 verantwortlich zeigt, und die damit einen feministischen Takt vorgibt.
"Barbie" der Film ist ein regelrechter Kassenschlager und es ist an der Zeit, um unsere Augen auf sie zu richten und sie in ihrem glorreichsten Moment zu bewundern, so wie es tausende Kids vor uns getan haben. Um dieses Thema kommt man gegenwärtig nicht herum und das filmische Werk heizt alte Debatten an und schafft neue, die mal smart und mal weniger smart sind.
Der springende Punkt ist, dass schaltest du dein Gehirn ein und bist reflektiert, du schnell erkennen kannst, dass Satire dahintersteckt, die nicht immer gemütlich ist. Diese wird im Movie von Greta Gerwig auf eine kreative Art und Weise zum Ausdruck gebracht, die trotz manch hohler Kritik, die man hier und da vernimmt, keinesfalls männerfeindlich ist. Sogar das Gegenteil ist der Fall.
🔸 BILD-LILLI VERSUS BARBIE
Die Geschichte von Barbie ist schnell erzählt und jeder kennt sie. Ruth Handler, die Gründerin des Unternehmens Mattel Inc., reist nach Deutschland, sieht dort eine Puppe im Schaufenster, kauft sie, kopiert sie frech ohne zu fragen, fast 1:1 nebenbei bemerkt, und benennt sie nach ihrer Tochter Barbara Handler. Kurzum Barbie.
Barbie ist eine Deutsche und genau genommen ein kesses, feministisches Girl namens Bild-Lilli mit Vorliebe für Mode und reiche Sugar-Daddy's, das im Zuge eines Comics der BILD-ZEITUNG erfunden wird. Nach dem Launch der Puppe im Jahr 1959 in New York, kriegt BILD Wind davon, verklagt Ruth Handler wegen Urheberrechtsverletzung, und sie kauft die Rechte am Ende für einen Spottpreis verglichen mit dem, was Barbie in den kommenden Jahren erwirtschaften wird.
Berücksichtigt man, dass alles Ende der 50er Jahre geschieht, ist die originale Bild-Lilli in der Tat ein freches, freies, eigenbrötlerisches Früchtchen, und nimmt sich offensichtlich Dinge heraus, die den meisten Frauen der realen Welt zu dieser Zeit verwehrt bleiben. Ähnlich wie Ruth Handler und überdies ihre Schöpfung, denn ebenso Barbie ist ein Freigeist und entscheidet sich beispielsweise für eine Karriere samt modischem, aufregendem Dasein, und gegen ein langweiliges Leben als "Housewife of Barbie-World" und Anhängsel von Ken. Beide Puppen, ob Bild-Lilli oder Barbie, lieben es folglich, zu polarisieren und ein wenig für Ärger zu sorgen.
Der Rest ist Geschichte und als die erste blonde Barbie im 50er-Lookmit Ponytail und Stirnfransen im Zebra-Badeanzug und weißer, cooler Sonnenbrille in den Läden verkauft wird, und das im Jahr 1959, wollen sie alle. Was folgt, ist ein unaufhörlicher Aufstieg des Unternehmens Mattel, der bis in die Gegenwart anhält. Das Unternehmen fungiert aber keinesfalls als Vorreiter in mancher Hinsicht, hinkt eher nach, und das ist, was vielen KritikerInnen mitunter sauer aufstößt.
🔸 BLACK-BARBIE
Wie jedes auf Profit ausgerichtete Unternehmen scheint die Maxime zu sein, erst dann zu handeln, gehen die Verkaufszahlen zurück und werden die Gegenstimmen und Forderungen zu laut. Denn warum zur Hölle ändern, wenn es sich ohnehin gut verkauft? Im Grunde wird dem Unternehmen vorgeworfen, dass es Cash über seine Rolle als Vorbildfunktion stellt. Mattel reagiert stets zeitverzögert, wenn man so will, wobei das Beispiel der Black-Barbie als Referenz dient.
Zwar gibt es im Jahr 1967 eine dunkelhäutige Cousine von Barbie namens Francie, dicht gefolgt von einer Christie und einer Julia, und doch dauert es bis in die 80er Jahre, wo die erste schwarze Puppe erscheint, die dann tatsächlich den Namen Barbie trägt. Reichlich spät somit und noch zögerlicher, kommen wir auf weitere Nationalitäten und Hautfarben zu sprechen. Die Kritik besteht darin, dass Barbie für eine immens lange Zeit unbedingt weiß und blond bleiben musste, während die multikulturellen Freunde zu unwichtigen Sidekicks verkommen.
Berücksichtigt man den Einfluss, den Mattel mit seinen Produkten in den Kinderzimmern überall auf der Welt hat, ist das Unternehmen höchstwahrscheinlich mitschuldig daran, dass Diversität und Entfremdung von vermeintlichen Schönheitsidealen wie heller Haut und hellen Haaren, schleppender vorangehen als nötig. Dass man zu lange an falschen Idealen festhält und kleine Kids im Glauben lässt, dass ausschließlich weiß und blond der Maßstab sei, lautet der Vorwurf.
🔸 DIVERSITÄT
Als globaler Puppenersteller mit mangelnder Diversität schießt man sich heutzutage selbst ins Bein und wie sich längst herausgestellt hat, ist weiße Kundschaft nicht die einzige, die zu Mattel geht. Ob sich kleine Kids demnach mit diesen hellen Puppen langfristig und ernsthaft identifizieren, sehen sie so anders aus als sie, ist fraglich, und Mattel hätte sich diesbezüglich früher öffnen können.
Denn geht ein Kind lieber zu Disney und sucht sich eine Encanto-Puppe aus, die ihr mehr gleicht, bedeutet das im Umkehrschluss weniger Profit für Mattel. Der frühe Vogel fängt den Wurm und in Afrika laufen die Queens of Africa Dolls den Barbies längst den Rang ab. Mit einem Schaffenden dahinter, der schwarze Puppen designt, weil sich seine Tochter eben nicht mit hellen Barbies identifizieren kann.
Das Thema Diversity wird beim Unternehmen jahrelang bloß leicht gestreift, wenn nicht vernachlässigt, und die am meisten verkaufte und produzierte Puppe bleibt die klassische, weiße, blonde Barbie, weswegen sich Mattel seine Zielklientel irgendwie selbst ausgesucht hat. Ähnlich sieht es aus mit nachhaltigen, recyclebaren Puppen von heute, und pochen die Kunden darauf und sind vehement genug, setzt es Mattel dementsprechend und dennoch zaghaft um. Nach und nach gibt es mehr Bandbreite und Auswahl, wobei die typische Barbie unangefochten an der Spitze als Königin thront.
Damit hat man das Rad der amerikanischen Unternehmensprinzipen sicher nicht neu erfunden, obwohl man sich kritischen Stimmen nach durchaus in der Pflicht fühlen sollte mit einer Puppe, die dermaßen viel Einfluss auf unsere Kids hat.
Persönlich konnte ich mich niemals mit ihr identifizieren, auch besaß ich Unmengen blonder Barbies. Viel eher sah ich sie als rein schöne Puppe an und Identifikationsspielzeug war einerseits Merchandise rund um Sailor Moon, das meiner asiatischen Kultur entspricht, und andererseits Disney-Puppen. Esmeralda, Pocahontas und Mulan, die meiner Person mehr gleichen als eine helle Barbie, weshalb zu denken, dass sich Kinder ihre Lieblingsspielzeuge selbst auszusuchen vermögen, legitim ist.
🔸 ROLLENVORBILD
Ob Barbie nachvollziehbar für dich ist oder nicht, ist deine Sache. Fest steht allerdings, dass die Welt nicht schwarzweiß ist, sondern pink in diesem Fall, und ein paar Versäumnisse hier und da nicht gleich bedeuten, dass Barbie alles falsch macht und in den Müll gehört. Sie ist unbestreitbar eine unabhängige Powerfrau und hat es drauf, ob als Astronautin, Ärztin oder Wissenschaftlerin, und dass sie manchmal ein bisschen daneben ist und Blödsinn anstellt, sollte man einer derartig alten Dame nicht zu sehr nachtragen, wie ich finde.
Sprich unrealistische Körpermaße und falsche Ideale, die Ausweisung als Spielzeug einzig für Mädchen und die Schaffung eines stupiden Frauenbildes in der Vergangenheit, sind präzise mit diesem Blödsinn gemeint. Dass manches an Barbie so großartig ist und manches hingegen weniger, macht sie am Ende aber irgendwie menschlich, denn wer ist schon perfekt? Dass diesbezüglich etwas vorangeht und sich die Puppen an das aktuelle Zeitgeschehen anpassen, ist fabelhaft, trotz des mäßigen Tempos und mangelnden Willens seitens Mattel für eine unangebracht lange Dauer. Langsamer Fortschritt ist dennoch besser als Stagnation.
Insbesondere Frauen meines Alters rund um die 30 verschmähen die Puppe häufig und geben ihren Kindern lieber andere Spielzeuge. Diversen Studien zufolge hat eine klassische Barbie-Puppe durchaus einen schlechten Einfluss auf kleine Mädchen und vermittelt falsche Vorstellungen von fraulichen Körpermaßen. Abgesehen davon, dass es sogar zu verdrehten Wertvorstellungen kommen kann, was die Hautfarbe betrifft. Als Eltern sollte man aufgrund dessen ein Auge darauf haben und sicherstellen, dass immer auch Spielzeug im Kinderzimmer verfügbar ist, mit dem sich Kids identifizieren können.
Barbie ist Fashion-Addict mit Plastikhaut- und Haaren. Ihr Verständnis für Mode spiegelt den textilen Zeitgeist jeder Dekade wieder, und das seitdem sie ihr Unwesen treibt. Barbie in den 50ern ist harmlos und hausfraulich, rattenscharf in ihrem Badeanzug oder in glamourösen Roben inszeniert, die an die großen Designer ihrer Zeit wie Dior erinnern. Bis hin zu Tweet-Outfits im Stil von Coco Chanel oder Pixie-Cut, Plüschmantel und Flower-Power-Vibes in den 60ern. The Beatles lassen grüßen und Barbie ist ihr größter Fan.
Anschließend taucht sie als Hippie auf in den 70ern und erinnert an Woodstock, nur um uns danach in schrillen Farben und mit noch schrilleren Frisuren in den 80ern zu begrüßen. Die meist verkaufte Puppe ever ist nach wie vor die Totally-Hair-Barbie mit ihrer gewellten, superlangen Mähne und im hautegen Neon-Bodycon-Dress.
In den 90ern wird es eindeutig verrückter und eine Barbie nach der nächsten kommt um die Ecke, die mit außergewöhnlichen Gimmicks und Features auffährt, und die interaktiv ist. Es wird gefärbt, genäht, geklebt, verlängert und verändert, was geht, und Barbies, die kreativen Einsatz erfordern, werden in den 90ern haushoch gehandelt. Fantasiewesen wie Meerjungfrauen und Feen machen zudem die Runde, doch gleichermaßen signifikante 90er-Styles wie Plateau und knappe Klamotten à la Spice Girls verleihen Barbie mehr Edge und Persönlichkeit.
Die klassische Variante der Barbie in den 2000er Jahren ist eine blonde Schönheit, die sich bestens an die Lindsay's, Britney's und Paris' dieser Zeit anzupassen versteht, inklusive knapper Klamotten, die etwaige Höschenblitzer beim Aussteigen aus dem Barbie-Traumauto begünstigen könnten. Sie wird Y2K-typisch inszeniert und die Stylings fallen eher pragmatisch als ausgefallen, glamourös oder kreativ aus. Crop-Tops, Denim, Bucket-Hats, Mini-Handtaschen, let's go, Barbie! Jeder will plötzlich Topmodel sein und Fashion ist alles.
In den 2010er Jahren ist es soweit und Mattel öffnet sich, indem es untypische Pfade bestreitet. Diversity wird gezeigt, Barbies werden verändert, ob Größe, Alter, Körperform, Hautfarbe oder später sogar Details wie Tattoos, Glatzen, Hautabweichungen und Piercings, und man rüttelt damit gehörig an seinen Grundsätzen. Wheelchair-Barbies und Boho-Kens mit langen Haaren, die vermeintlich queer sind, gehörigen auf einmal zum Sortiment und geben dem Spektrum der Puppe eine gehörige Prise Realität. Außerdem wird Barbie insgesamt technischer, was typisch ist für diese Dekade und ihre Spielzeuge.
Die Barbie von heute präsentiert sich flexibel und ist auf den Markt ausgerichtet. Klar, wie wir festgestellt haben, bleibt die klassische, helle und blonde Barbie die meist verkaufte Version und auch in unseren Köpfen ist sie als solch eine Persönlichkeit abgespeichert. Dieses Image wird sie nicht mehr los, unabhängig davon, wie viele Barbies mittlerweile multikulturell und divers sind, und es wird sogar noch weiter gefestigt, indem ihr Margot Robbie ein Gesicht verleiht. Ich meine, theoretisch hätte man es wie in "The Little Mermaid" machen können und hat sich dennoch bewusst für eine weiße, blonde Person entschieden, die dem Look, den wir mit Barbie assoziieren, von Haus aus nahekommt. Margot Robbie ist wundervoll und die Idealbesetzung für eine hellhäutige Puppe mit hellen Haaren, die Barbie nun mal ist.
Jedoch haben Eltern und Kids Bock auf inkludierte Barbies, gibt es diese unter anderem en masse, wobei es insbesondere die exklusiven Kollektionen und Sammlermodelle sind, die von enormer, modischer Wichtigkeit sind. Also jene Puppen, die es üblicherweise nicht aus dem Karton schaffen und die zum Ansehen und Bewundern gemacht sind. Diese bewegen sich fernab der üblichen Kriterien und Klischees der Main-Barbie-Collections und sind seit jeher divers und multikulturell.
Dolls of the World etwa, die gerne übersehen werden, und die bereits seit den 80ern für Diversität und die Zelebrierung verschiedener Kulturen stehen. Die charakteristischen Trachten der jeweiligen Puppen sind detailreich, realitätsgetreu und zum Sterben schön. Es folgen berühmte Persönlichkeiten, die als Barbie inszeniert werden, von Beyoncè, Nicki Minaj und Katy Perry über Amelia Earhart, Frida Kahlo und Liz Tayler im Hochzeitskleid, was lustig ist, bedenkt man, dass die Gute in Summe acht mal verheiratet war, bis hin zu Karl Lagerfeld und James Dean, die beide bestimmt eine coolere Version des originalen Kens abgeben.
Besonders skurril ist Tippy Hedren in Alfred Hitchcocks "Die Vögel" oder das, was Mattel jetzt macht im Zuge des "Barbie"-Films. Die "Weird-Barbie"-Kollektion erscheint in den Regalen und das erste Modell ist Kate McKinnon nachempfunden, die die komische Barbie im Movie spielt. Eine zerzauste Puppe mit Gesichtsbemalung und wilden Mustermix-Klamotten, samt angesagten Schlangenleder-Boots, was uns in Kombination mit dem Split auf den Promo-Bildern eindeutig Drag-Queen gibt, und alles davon ist Mode, ob es bequem und nachvollziehbar ist für die breite Masse oder nicht. Mattel schaut heutzutage öfter über den Tellerrand hinaus, wie nicht zuletzt die Down-Syndrom-Barbie aus diesem Jahr beweist.
Die Collector Edition Barbies, von denen einige im Netz für tausende von Scheinen die Besitzer wechseln, sind in modischer Hinsicht extrem wertvoll und definieren ihren Status als Fashion-Doll, die über den üblichen Kitsch hinausgeht. Lediglich in limitierter Stückzahl erhältlich und außerdem detailverliebt, sind sie teilweise immens teuer und regelrechte Sammlerpuppen der Begierde.
Zahlreiche Kollabos wie mit Calvin Klein aus dem Jahr 1996, als zusammen die Calvin Klein Jeans Barbie kreiert wird, sind ebenso Teil des Barbie-Multiversums. Einige großartige Designer und Modehäuser haben in der Vergangenheit Puppen für Mattel entworfen, die allesamt erstaunlich ausfallen. Die Christian Dior Barbie aus dem Jahr 1997 kommt sofort in den Sinn. Sämtliche Puppen von Bob Mackie sind eine Erwähnung wert und in jedem Modell steckt eine Menge RuPaul, weil Bob Mackie unverkennbar ihr Lieblingsdesigner ist, gleichsam wie die Givenchy Barbie aus dem Jahr 2000 und die Oscar de la Renta Barbie aus dem Jahr 1985 schlichtweg bezaubern. Genau aus diesem Grund ist Barbie stets ein modisches Zeichen ihrer Zeit und die Looks aus den jeweiligen Dekaden sind ikonisch und bezeichnend für die Mode von damals.
Dass Barbie ausschließlich als Motiv auf Kinderbekleidung bei C&A um die Ecke erhältlich ist, ist keineswegs der Fall. Im Gegenteil. Es gibt haufenweise modische Kollaborationen mit namhaften Fashion-Labels und Designern, die Produkte entwerfen für Erwachsene, die nicht minder begeistert sind von Barbie.
Sowieso geistert der Barbie-Spirit seit einer Weile in der Modewelt umher und zahlreich hatten wir bereits das Vergnügen mit Pink und all seinen Facetten. Artikel wie 👉 Modetrends Winter 2022/ 2023, wo wir ein Auge auf die prägenden, pinken Kollektionen von Valentino werfen, oder 👉 Taschentrends Herbst/ Winter 2023/ 2024, in dem pinke Taschen auf dem Plan stehen, beweisen das. Doch mitunter "Barbiecore" ist Trend, noch mehr aufgeheizt durch den Film, und wir stellen die besten und neuesten Kollabos von Mattel mit diversen Unternehmen vor, solltest auch du mit "pinkem Fieber" infiziert sein.
🔸 "BARBIECORE"
Alles, was die Welt von Barbie auszeichnet, gilt als Teil des "Barbiecore"-Trends. Zum einen ist das ein zartes, weiß-kariertes Etui-Kleid in Pink mit nettem Haarreifen und sanfter Föhnwelle, zum anderen aber gleichzeitig das verrückte Girl auf Instagram, das vielfach operiert auf Barbie macht und in einem Haus lebt, in dem alles pink ist. Es gibt keine Grenze, Barbie ist Barbie, und alles ist erlaubt, was in die Kategorie fällt.
Und während es für manche wahrhaftig eine Lebenssteinstellung ist, ist es für alle anderen ein cooler Trend, der relativ leicht zu interpretieren ist, weil du die Produkte und bezeichnenden Farben ohnehin gegenwärtig an jeder Ecke siehst.
Pink, Rosa, Violett und alles, was dazugehört, hat mittlerweile zum Glück nichts mehr damit zu tun, hohl, bitchy, dumm und leicht zu haben zu sein. Viel eher stehen die Farben für Empowerment und Mut, was nicht zuletzt auf den Laufstegen sichtbar wird, wo kraftvoll, unmissverständlich und "in your face" inszeniert wird. Das weiter oben im Text angesprochene Valentino hat es auf dem Herbst/ Winter 2022/ 2023-Runway vorgemacht, wobei es DesignerInnen wie Sand am Meer gibt, die die Farben in ihren derzeitigen Kollektionen benutzen, und sie schlichtweg trenden. Ob Giambattista Valli im Frühling 2023 oder Fendi im Herbst des selben Jahres.
Barbiecore endet nicht mit Pink, sondern startet damit. Die Interpretationen der Stars und Designer sprechen eine eindeutige Sprache und gewagte Looks aller Art sind en vogue. Monochrom-Styling zum Beispiel oder Y2K-Barbie, wobei es nicht zwangsläufig ein Produkt sein muss, bei dem Mattel direkt die Finger im Spiel hat in Form eines Fashion-Kollabos mit einer Modemarke etwa.
So gut wie jedes ordentlich sortierte Fashion-Label bietet zurzeit Waren, die den Trendfarben entsprechen, und Pink, Violett und Co sind omnipräsent zu finden. Ein simples, pinkes Kleid von H&M um 20 Euro kann genauso Barbie sein wie die Produkte von Zara und dessen exklusiver Zara Barbie-Kollektion. Du verstehst? Es braucht nicht Barbie draufstehen, damit es letztendlich Barbie ist.
🔸 BEKLEIDUNG
✔️ Zara
ZARA geht eine Symbiose ein mit Barbie und Ken und versorgt uns dieses Jahr üppig mit coolen Produkten. Ob Klamotten, Kosmetik, Mode- und Wohnaccessoires, Barbie ziert alle möglichen Waren, und das Unternehmen ist bei der Interpretation überaus kreativ und flexibel. Zum einen besinnt man sich auf Merchandise, sprich bedruckte Shirts und Taschen mit Barbie-Logo zum Beispiel, zum anderen auf Mode, die darüber hinausgeht.
Denim, sportive College-Elemente und die typischen Karomuster der Barbie-Welt, wahlweise Pink für Frauen und Blau für Männer, was überholt ist, und dennoch wie die Faust aufs Auge zu Barbie und Ken passt, finden sich in den Kollektionen wieder. Die Outfits sind als Hommage an jene von Margot Robbie und Ryan Gossling im Film anzusehen.
Cowboy-Looks für Kens und glamouröse Outfits für Barbies erwarten dich obendrein und somit ist beides möglich. Und zwar sich mit Barbie zu schmücken oder eine zu werden. Zara ist die Marke, bei der Mattel und Fashion für echte Menschen zusammen funktionieren, ohne peinlich und infantil zu sein. Die Kollektionen sind umwerfend.
✔️ ASOS
Das britische Mode-Label ASOS teilt seine Barbie-Kollektionen in verschiedene Linien ein wie "Casual Barbie" oder "90s Barbie", und die Mode soll Spaß machen und leicht sein. Geboten werden ähnlich wie bei Zara Merchandise-Artikel mit plakativen Logos und Barbie-Symbolen, doch gleichsam freie Interpretationen des Barbie-Styles, die sich fernab des charakteristischen Pinks bewegen. Konkret gemeint sind zum Beispiel Drucke und so ziert das Gesicht von Barbie und ihren Freunden viele der Kleidungsstücke und Accessoires.
Konträr zu Zara geht es bei ASOS nicht darum, dass du zur fleischgewordenen Barbie wirst, sondern sie hochleben lässt und zelebrierst wie ein Groupie, und das in zeitgemäßer Mode, die stellenweise Y2K ist. Die Fashion ist frech, unwiderstehlich, ausdrucksstark und jung, und das trifft mitunter auf die Männermode zu. Typen mit genügend Selbstvertrauen, die Barbie mögen, tragen dieses Jahr ihr Gesicht in Übergröße auf dem Shirt.
✔️ Forever 21
Beim amerikanischen Unternehmen geht es knallpink zur Sache und es steht abermals im Fokus, dass du dich selbst in eine Barbie verwandelst. Das funktioniert mit geradlinig geschnittenen Klamotten, die durchaus knapp ausfallen können, einer Menge Pink, sportiven Elementen und zum Teil typischen Prints wie Karo.
Auch bei Forever 21 ist Y2K deutlich spürbar und siehst du das eine oder andere Promo-Bild, weißt du nicht recht, ob die Produkte für Puppen oder echte Menschen gefertigt sind. Das macht den Reiz aus und das Label schlägt allgemein eine kitschige Route ein, die Barbie und ihrer Welt überaus nahekommt. Es erwarten dich Klamotten, Accessoires und mehr.
✔️ Primark
Fast 100 quietschbunte Barbie-Produkte wirft das britische Label Primark heuer auf den Markt. Den Löwenanteil des Repertoires machen Accessoires aus, während das modische Sortiment ein wenig limitiert ist, grundsätzlich clean, sportlich und casual, und definiert durch Logos und ähnliche Drucke.
"Pink rules!", lautet das Motto, wenngleich sich ebenso Farben abseits des Barbie-Multiversums finden lassen, und hinzu kommt eine Menge Denim. Es geht wiederholt um Merchandise und weniger darum, dass du dich persönlich in Barbie und Ken verwandelst in originalgetreuen Klamotten wie bei Zara oder Forever 21. Perfekt demnach für Fan-Girls- und Boys.
Sitzt die Kohle locker und willst du außergewöhnliche Barbie-Designermode, gehst du am besten zu Karen Mabon. Das britische Label hat zwar bloß ein paar Stücke in petto, diese sind dafür groß- und einzigartig. Hauptaugenmerk liegt auf Retro-Drucken und der ersten Barbie aus den 50er Jahren, die dem aktuellen Zeitgeist entsprechend, mit schwarzer Haut interpretiert wird. Die Kollektion fokussiert sich primär auf Schlafanzüge und Homewear, wobei auch Kleider und Accessoires wie Bucket-Hats dabei sind.
Die amerikanische Modekette Gap macht das, was sie immer macht, und ist die nächste im Bunde, die sich ausgiebig mit Barbie auseinandersetzt. Man hält es sportlich, schnörkellos, subtil und casual, weil das der Handschrift des Labels entspricht, und offeriert lockere Barbie-Mode. Diese zeichnet sich aus durch eine Symbiose der Barbie- und Gap-Logos, die miteinander verschmelzen und die in Form eines neuen Logos sämtliche Produkte zieren. Was du kriegst, ist weniger das leuchtende Pink, sondern zarte Pastellfarben, und das für die gesamte Familie. Inklusive Hund, denn sogar für diesen gibt es Jumpsuits im Barbie-Look.
✔️ Boohoo
Das britische Unternehmen Boohoo ist mit seinen Barbie-Artikeln auf dem Vormarsch und interpretiert eigenwillig und wunderbar. Das Label druckt das zarte, verspielte, originale Barbie-Logo auf harte Streetwear-Kleidungsstücke wie Hoodies, Trikots, Jogginganzüge und College-Jacken, und erschafft damit einen wirskamen Kontrast. Zum einen ist der Style "mädchenhaft", fröhlich und heiter, zum anderen knallhart, unmissverständlich und cool.
Ein wenig Y2K hier und da und mit einigen Oversize-Teilen im Repertoire schafft man einen Kontrast zur Puppenmode, die ebenso bei vielen hier genannten Labels, die mit Barbie hantieren, figurbetont und typisch Barbie ausfällt. Das Label verzichtet keinesfalls auf signifikante Merkmale und Kreationen wie durch und durch pinke Jogginganzüge. Es bietet allerdings zusätzlich Mode, die weniger schrill und verspielt ausfällt. Schwarz und Pinktöne geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und kreieren toughe Barbies.
🔸 SCHUHE
Viele Mode-Labels wissen den derzeitigen Hype rund um Barbie bestens auszunutzen und du kriegst haufenweise Schuhmarken, die Barbie-Produkte offerieren. Die Preise präsentieren sich flexibel und von ALDO über Crocs bis zu Deichmann machen alle leidenschaftlich mit und versorgen mit hübsche Tretern, die für jedes Portemonnaie flexibel sind.
✔️ ALDO
Die Auswahl beim kanadischen Schuh- und Accessoire-Label ADLO ist grandios und sucht ihresgleichen. Anders kann man das nicht sagen, sieht man transparente Plastik-Heels mit Barbie-Glitter-Logo, Statement-Sohlen und schwindelerregend hohe Plateaus, mit denen man lieber nicht umfällt. Die Schuhe sind der Puppenmode fast originalgetreu nachempfunden und wer sich je gefragt hat, ob Barbie-Schühchen tatsächlich tragbar sind, kann es mit den Kreationen von ALDO herausfinden.
Mit den Kollektionen von ALDO fühlst du dich an das Schuhwerk der Puppen erinnert, das beim Spielen üblicherweise als erstes verlorengeht oder abfällt, und es bleibt zu hoffen, dass das bei den echten Tretern für dich nicht passiert, wobei manche davon echt abenteuerlich und schwierig zu tragen anmuten. Fashion ist halt nicht immer gemütlich und wer weiß das besser als Barbie?
Das Label besinnt sich auf Schuhe und Accessoires wie Sonnenbrillen, Modeschmuck und fabelhafte Bags. Diese sind gerne Y2K, also fallen kleiner aus, und sind verständlicherweise genauso Barbie und Kitschwie die Schuhe. Vom Preis her sind die Produkte intensiver, jedoch stehst du auf Barbie, ist ALDO dieses Jahr garantiert eine der besten Marken.
✔️ Crocs
Würde Barbie in Crocs schlüpfen? Unseres Wissens nach existiert keine Puppe mit Crocs, obwohl das klassische Schuhmodell der Marke viele Nachahmer hat und es bestimmt Barbies gibt, die zumindest mit ähnlichem Schuhwerk aufwarten. Gartenarbeit-Barbie zum Beispiel. Und folgt man dem neuesten Coup von Crocs mit Mattel, trägt Barbie die Schuhe sehr wohl.
Die Treter hasst oder liebt man. Richtig fashionable sehen sie nie aus und im Gegenzug profilieren sie sich durch einen hohen Tragekomfort und Bequemlichkeit. Und da es langweilig ist, für immer und ewig bloß ein einziges Schuhdesign zu kreieren, hat das Label alle Hände voll zu tun damit, coole Interpretationen zu bieten. Neben dem klassischen Crocs-Sortiment finden sich abweichende Designs mit Plateau etwa, wobei sich die Barbie-Crocs in gewohnter Manier zu präsentieren vermögen. Es wäre außerdem nicht Crocs, würden nicht auch dazu passende Decoration-Charms vertrieben werden, mit denen sich die Schuhe schmücken lassen.
Impala ist zu guter Letzt eine Erwähnung wert und die Skate-Marke schmeißt besondere Barbie-Designs auf den Markt. Besonders aufgrund des Retro-Stils und du kriegst Inline-Skates, Knie- und Ellbogenschützer, farbenfroh wie das Barbie-Universum. Das Universum der 80er Jahre nebenbei bemerkt und die grellen Neonfarben, ob Pink oder Gelb, leuchten aus weiter Ferne. Die Skates sind jenem Modell nachempfunden, das Ryan Gossling als Ken im Movie trägt, und Kitsch ist Programm.