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Monthly-Fashion-Hack September Kosmetik und Umweltschutz

Hier bin ich wieder! Es wird ernst, der Herbst steht vor der Tür, es ist September und allmählich wird es merklich kühler und herbstlicher. Im letzten Monat August haben wir im Artikel 👉 Der Goldene Schnitt beleuchtet, was die "1/3-2/3-Regel" ist und da ich erst nächsten Monat im Oktober über Herbst-Fashion-Hacks schreiben werde, suchen wir uns diesmal noch ein besonderes Thema aus, das mir persönlich am Herzen liegt.

Wir alle haben längst erkannt, dass Fast-Fashion die Umwelt auf eine Art und Weise verschmutzt, die nicht länger tragbar ist. In den beiden Artikeln 👉Fast Fashion und 👉 Chinashops und die Mode habe ich dieses Thema bereits ausgiebig beleuchtet und doch wird die Kosmetikindustrie häufig vernachlässigt, ist ähnlich verschwenderisch und umweltbelastend drauf und wir als Kunden wissen oft nicht genau, was wir anstellen können, um eben nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Denn insbesondere Kosmetik als Business ist intransparent, wobei das im selben Ausmaß auf Mode zutrifft, aus welchem Grund ich mich dazu entschlossen habe, meinen Monthly-Fashion-Hack September der umweltfreundlichen und umweltschädlichen Kosmetik zu widmen, dir einen bewussteren Umgang diesbezüglich zu ermöglichen und dir obendrein ein paar nützliche Schmink- und Kosmetik-Hacks zu verraten.

Beauty-Produkte sind in der Regel Chemie durch und durch und handelt es sich dabei nicht um zertifizierte Naturkosmetik, ist ein Produkt und seine Inhaltsstoffe nicht selten unmöglich zu verstehen und nachzuvollziehen für Laien. Und sicher, Kosmetik verschmutzt so oder so die Umwelt. Das tut ohnehin fast alles, was wir tagtäglich konsumieren und abgesehen vom Offensichtlichen, und zwar dass wir ein besseres Bewusstsein für unseren Konsum entwickeln und sparsam mit dem umgehen, was wir haben, gibt es durchaus ein paar Stolperfallen, die du auslassen kannst, hast du das Hintergrundwissen dazu. Kosmetik ist Business, das mit allen Wassern gewaschen ist und überall versuchen dir Leute ihre Waren zu verkaufen und erzählen dir nette Geschichten. Mal wahr und mal weniger wahr.

Schließlich und endlich geht es um Geld und Macht. Um Profit auf Kosten von Menschen, Flora und Fauna im Zeichen der menschlichen Schönheit und wir brauchen uns hinsichtlich nichts vormachen. Wer also zügellos konsumiert und darüber hinaus alles glaubt, was uns die Kosmetikindustrie weismachen will, ist entweder naiv oder ignorant. Als Texterin ist es mir ergo wichtig, darauf hinzuweisen, dass exaktes Reflektieren und Hinsehen der Schlüssel zu einer besseren und gesünderen Erde ist. Es beginnt mit einem Umdenkprozess, der weggeht von der übermäßigen und maßlosen Verschwendung der letzten Jahre, die an Völlerei grenzt, und das hin zu einem nachhaltigem, reduziertem und bewusstem Konsum- und Kaufverhalten.

In meinem letzten Artikel 👉 Herbst/ Winter Make-up-Trends 2022 erzähle ich dir dies und das über Trends. Der coolste Trend, der uns garantiert über die nächsten Jahrzehnte begleiten und der nicht so schnell aus der Mode verschwinden wird, ist der Nachhaltigkeitstrend. Denn letztendlich hat niemand etwas von Make-up, verläuft die Schminke im Moment des Auftragens, weil es draußen über fünfzig Grad im Schatten hat, nicht wahr? Weniger kaufen lautet das Motto. Die Kosmetik länger haltbar zu machen, auf was ich im laufenden Artikel noch zu sprechen komme, ist maßgeblich, genauso wie richtiges Recycling und gegebenenfalls Upcycling, was mitunter machbar ist für einige Beauty-Produkte. Weiter unten im Text gibt es dementsprechend einige Upcycling-Tipps für Kosmetik.





🔷 MIKROPLASTIK

Mikroplastik kennst du? Das ist gegenwärtig das größte Problem. Das entsorgte Plastik, das natürlich nicht nur von Kosmetik stammt, verschmutzt die Gewässer. Ganze Ökosysteme unter Wasser sind bedroht und hat man in den 200er Jahren ab und an vereinzelte Tiere gesehen, die aufgrund von Plastik verendet sind, sind es heute komplette Schwämme bis hin zu Arten. Bilder von aufgeschnittenen Meeresbewohnern, deren Magen gefüllt ist mit Unmengen Plastikmüll, weil sie Trash mit Snack verwechseln, sind heute gang und gebe und so sieht die Realität mittlerweile aus. Strände sind überschwemmt mit Müll soweit das Auge reicht und all unsere Emissionen haben nicht zuletzt gravierende Auswirkungen auf die gesamte Erde. Der Klimawandel ist hier und real und wer das jetzt noch leugnet, ist in der Tat nicht von dieser Welt.

Bei Mikroplastik handelt es sich um nicht abbaubare Kunststoffteile, die kleiner sind als fünf Millimeter. Extrem gemein also und kaum zu fassen, schwirren diese in einer unendlichen Anzahl in den Meeren herum und bahnen sich den Weg in jeden noch so kleinen Tier- und nicht zuletzt Menschenmagen. Mikroplastik entsteht entweder mit Absicht, weil es herstellt wird, braucht man beispielsweise möglichst kleine Kunststoffteile wie in der Kosmetik oder es entsteht auf "natürlichem" Weg, indem große Plastikteile mit der Zeit zerkleinert werden. Das kann leicht passieren, schmeißt du eine leere Plastikflasche ins Wasser, die auf ihren Abenteuern durch die Weltmeere verständlicherweise allerhand erlebt und die irgendwann in ihre Kleinteile zerrieben wird. Es gilt zu beachten, dass das meiste Mikroplastik in den Meeren vorzugsweise von größeren Plastikabfällen stammt, die sich nach und nach zersetzen, wobei Reifenantrieb, Reinigungsmittel und speziell das Waschen der synthetischen Klamotten in der Bekleidungsindustrie ihren Beitrag leisten. Also das, was wir neben den wuchtigen Plastikabfällen, die wir leidenschaftlich gerne in die Gewässer werfen, zusätzlich hinein schütten, ist ebenso wenig zu verachten und produziert Mikroplastik im Übermaß.

Laut der deutschen Verbraucherzentrale ist es zwar verhältnismäßig wenig Mikroplastik, das aufgrund von Kosmetik in die Meere gelangt, aber gibt man sich die Zahl, vergeht es einem trotzdem. Es sind im Schnitt fast tausend Tonnen Mikroplastik und halb so viele gelöste Polymere, die allein vom deutschsprachigen Raum aus in die Gewässer kommen, weswegen ich es mir nicht vorstellen will, wie viel aus anderen Bereichen stammt und noch weniger, überträgt man es auf die gesamte Welt. Die tausend Tonnen sind primär auf Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel zurückzuführen und es liegt auf der Hand, dass wir bestimmt nicht für immer derartige Unmengen in die Meere schütten dürfen.

Es ist bewiesen, dass Mikroplastik nicht bloß den Tieren schadet, sondern ebenso den Menschen, da es über das Essen und die Umwelt in unseren Körper gelangt. Wer denkt, dass man all das Mikroplastik in unseren Lebensmitteln wie durch Zauberhand verschwinden lassen könnte, kann genauso gut an Ufos und an Aliens glauben. Isst du zum Beispiel Fisch, ist davon auszugehen, dass du Mikroplastik zu dir nimmst, und das ist der springende Punkt. Über kurz oder lang besteht die Gefahr, dass es zu gesundheitlichen Schäden führt, obgleich dieses Gebiet noch relativ neu und unerforscht ist und man gegenwärtig davon ausgeht, dass die Aufnahme von Mikroplastik Entzündungen im Körper verursacht. Hinzu kommt, dass Mikroplastik nicht selten giftig ist an sich, weil es gesundheitsschädliche Stoffe wie Weichmacher enthält. Mikroplastik befindet sich in jedem Gewässer, in den Böden und in der Luft und es scheint unmöglich, die Aufnahme gänzlich zu verhindern. Es ist überall, omnispräsent und somit gleichsam in uns.

Mikroplastik wird grundsätzlich aus Erdöl hergestellt. Ein Rohstoff, der seltener wird und der darüber hinaus nicht biologisch abgebaut werden kann nach seiner Weiterverarbeitung, weil das Erdöl dann kaum noch etwas mit der ursprünglichen Biomasse gemeinsam hat. Kläranlagen sind nicht dazu fähig, Mikroplastik aus unserem Abwasser zu filtern, auch wenn sich die Forschung hinsichtlich stetig weiterentwickelt und ordentlich Gas gibt. In Wahrheit existieren jedoch viele Arten von Umweltschäden, die wir der Erde zufügen und gegen den Löwenanteil davon ist noch lange kein Kraut gewachsen, falls du verstehst. Das trifft haargenau auf Mikroplastik im Wasser zu, und das Einzige, was derzeit wahrhaftig zu helfen vermag ist, dass wir sorgsam sind und unser Bestes versuchen, um auf den Gebrauch von Mikroplastik weitestgehend zu verzichten. Die Politik ist wie gewöhnlich hinten nach und es bedarf einer scharfen Hand, die für Reglementierungen sorgt, geht es zum Beispiel um umweltschädliches Mikroplastik in unserer Kosmetik oder in anderen Bereichen, wo es eigentlich easy vermeidbar wäre.

🔸 Mikroplastik in der Kosmetik

Die Ironie daran ist, dass die Verwendung von Mikroplastik in der Kosmetik kein Muss ist, weswegen hier tatsächlich die Politik gefragt ist. Die meisten profitgeilen Unternehmen machen das, was am billigsten und am schnellsten geht, ungeachtet der Folgen. Dem sollte man einen Riegel vorschieben und insbesondere da, wo ohne großen Aufwand ein Verzicht von Mikroplastik machbar ist, ist es schmerzhaft zu sehen, dass dieses doch en masse verwendet wird. In gewöhnlicher Naturkosmetik ist mittlerweile keine Spur mehr zu finden von Mikroplastik und sie muss gar nicht teuer sein. Aus diesem Grund wirft sich die Frage auf, warum in anderen Produkten, die häufig vielfach teurer sind als beispielsweise die "alverde"-Linie von dm, sehr wohl Mikroplastik enthalten ist. Der Umdenkprozess, der in vielen Köpfen der Gesellschaft bereits stattfindet, wäre also ebenso in der Industrie wünschenswert.

Zum Glück satteln immer mehr Unternehmen um, darunter Größen wie dm, Body Shop oder Rossmann, da die Stimmen nach Kosmetik, die frei von Mikroplastik ist, lauter werden und ökologisches Bewusstsein durchaus verkaufsfördernd ist. Nicht umsonst machen sich viele Companies des Greenwashings schuldig. Es gilt in etlichen Kreisen heute als cool, sich um die Umwelt zu kümmern und nicht alles auf dem Rücken der Natur auszutragen. Das Ding ist dennoch, dass Greenwashing weit verbreitet und populär ist und speziell in der Industrie kommt es im Zusammenspiel mit Kunden und Politik zu Missverständnissen, nennen wir es mal so. Denn viele Versprechen der Unternehmen sind vage formuliert und darauf aus, kein Schlupfloch auszulassen, möge es noch so klein sein, um ein paar Cent hier und da zu sparen.

Der deutsche Bund deckt das shady Game auf der Homepage auf, wo du alles im Detail nachlesen kannst und siehst, dass selbst sollten die Unternehmen versprechen, auf Mikroplastik und auf synthetische Polymere zu verzichten, du trotzdem einige Produkte in den jeweiligen Sortimenten findest, die nach wie vor Mikroplastik und Konsorten enthalten. Du findest den Artikel hier. Ich verstehe, dass es für einen Retrailer, der die Waren von einem Erzeuger kauft, schwierig sein kann, alles zu kontrollieren und nichts zu übersehen und ich bin dankbar dafür, dass sich viele Mühe geben und enthusiastisch mitmachen. Als Kunde kann man sich allerdings nie wirklich sicher sein, egal ob Beiersdorf, Body Shop, dm, L'Oreal oder Yves Rocher. Denn sie alle sagen zwar, frei von Mikroplastik zu sein, hängen es an die große Glocke und auch verzichten sie alle schließlich auf das gemeine Polyethylen, so werden wiederum regelmäßig Spuren von anderen synthetischen Polymeren in diversen Waren gefunden, die in ähnlicher Manier nicht biologisch abbaubar sind und die im selben Ausmaß die Welt schädigen.

Der Begriff Mikroplastik ist ein dehnbarer Begriff. Während manche Hersteller lediglich Polyethylen als solches anerkennen, nicht jedoch andere Kunststoffe, bleibt es eine Gratwanderung, für die nicht zuletzt die unwissenden Kunden bezahlen. Ein Erzeuger könnte theoretisch behaupten, dass die Waren gänzlich frei von Mikroplastik und somit gänzlich frei von Polyethylen wären. In Wahrheit sind aber ähnliche Kunststoffe enthalten, die nicht minder umweltschädlich sind und erfährst du das, fühlst du dich zurecht betrogen. Die meisten von uns haben keine Ahnung davon, begutachten sie das Etikett eines Kosmetikprodukts, was all die Inhaltsstoffe bedeuten, und das Wichtigste ist vorweg, dass jeglicher synthetischer Kunststoff zu viel ist und Kosmetik schlichtweg nicht darauf angewiesen ist. Es muss nicht sein und nichtsdestotrotz sind Unmengen von Produkten im Umlauf, die zwar nach Definition der Industrie kein Mikroplastik enthalten und die konträr dazu mit anderen Kunststoffen aufwarten, die mit einer hohen Langlebigkeit unsere Gewässer verschmutzen. Greenpeace fordert deshalb, dass es der Begriff Mikroplastik eindeutiger definiert wird und die Kosmetikindustrie darauf verzichtet.

🔸 Wie erkenne ich Mikroplastik?

Eigentlich ist es gar nicht so hart, darauf zu achten, ob Mikroplastik in Kosmetik enthalten ist. Schwieriger wird es bei anderen Kunststoffen, doch bei Produkten, die Inhaltsstoffe beherbergen, die mit dem Begriff "Poly" beginnen, sei es Polyamid, Polyethylen oder Polypropylen, sollten die Alarmglocken schrillen und du musst gewarnt sein. Denn all das ist nichts anderes als Mikroplastik. Was den Rest der synthetischen Inhaltsstoffe angeht, wird es tricky, diese als solches zu identifizieren, aus welchem Grund ich die App "Codecheck" empfehle. Du scannst damit den Barcode eines Produkts und et voilà, schon werden sämtliche zweifelhaften Inhaltsstoffe angezeigt.

Nichts leichter als das, nicht wahr? Wer dagegen mehr ins Detail gehen will, kann sich beim deutschen BUND oder bei Greenpeace umsehen und mehr erfahren, wobei du hier die Kunststoffliste von Greenpeace findest, hier die Liste vom BUND und wiederum hier alles Wissenswerte rund um die App "Codecheck". Es gibt etliche schädliche, synthetische Kunststoffe auf dieser Welt und wenn du keine Lust hast, dich damit zu verschönern, musst du dich folgendermaßen etwas mit der Materie auseinandersetzen. Denn wie gesagt ist die ganze Angelegenheit ziemlich intransparent und scheinheilig und ähnlich wie es sich mit Mode und Pelz oder mit Mode und Nachhaltigkeit verhält, so ist es gleichsam mit Kosmetik.

🔸 Was kann ich gegen Mikroplastik tun?

Wer auf Naturkosmetik wie Bioprodukte zurückgreift, ist auf der sicheren Seite und hinsichtlich gibt es in so gut wie jeder Drogerie diverse Linien, mitunter kostengünstige Eigenlinien wie "alverde" von dm, das bereits erwähnt wurde im Text. Alles, was zertifiziert ist, ist demnach frei von Mikroplastik und im deutschsprachigen Raum darfst du getrost darauf vertrauen. Anders als bei herkömmlicher Kosmetik, die laut Hersteller frei von Mikroplastik sein kann und die dann doch wieder nicht ohne andere synthetische Kunststoffe oder auf Erdöl basierte Inhaltsstoffe auskommt, ist Verlass auf die anerkannten Naturkosmetikzertifikate und niemand haut dich übers Ohr. Es gibt haufenweise natürliche Stoffe, die im Beauty-Bereich verwendet werden können und diese stehen den synthetischen kaum um etwas nach. Die folgenden Siegel bestätigen, dass das jeweilige Produkt über keine künstlichen Inhaltsstoffe verfügt, die der Erde schaden.


✔️ Demeter

✔️ Ecocert

✔️ BDIH

✔️ Natrue

Eine zusätzliche Option ist die in der vorherigen Rubrik erwähnte App "Codecheck", weil du mit ihr prima direkt im Geschäft vorab selektieren kannst. Alternativen in Hülle und Fülle hast du wahrhaftig nicht zur Verfügung, also entweder gleich zu zertifizierter Naturkosmetik greifen oder selbst aktiv werden und auf die Suche nach Inhaltsstoffen gehen. Denn wie wir bereits festgestellt haben, kann man sich nie sicher sein. Mikroplastik ist ein dehnbarer Begriff und nur weil ein Erzeuger damit wirbt, frei davon zu sein, hast du noch lange keine Garantie dafür, dass nicht eventuell ähnlich schädliche, künstliche Stoffe enthalten sind. Persönlich handhabe ich es so mit "Codecheck", dass ich zwar nicht hinter jedem Produkt hinterherspioniere, das ich mir zulege. Doch die Artikel, die ich regelmäßig kaufe, scanne ich durchaus, auf dass ich weiß, was drin ist. Es kann folgendermaßen sowohl supergewissenhaft gemacht werden als auch situativ, wie ich es bevorzuge.

🔷 NACHHALTIGES BEWUSSTSEIN FÜR KOSMETIK

Es gibt einige Tipps und Tricks, die dir helfen, den Müll im Badezimmer auf ein Minimum zu reduzieren. Ich liefere dir an dieser Stelle das fehlende Hintergrundwissen und hast du anschließend den vollen Durchblick, ist es keine große Mühe mehr, das eigene Verhalten zu ändern, sollte dir die Sache wichtig sein.



🔸 Fest statt flüssig

Feste Kosmetik ist besser als flüssige. Sprich Kern- statt Flüssigseife, Waschpulver statt Flüssigwaschmittel und so weiter. Die festen Produkte sind ergiebiger und die richtige Portion zu erwischen ist einfacher als mit Flüssigkeiten. Feste Kosmetik kommt außerdem in den meisten Fällen mit weniger Verpackung aus und es muss keinerlei Wasser dafür zugesetzt werden, was unsere Ressourcen schont. Denn Wasser ist knapp und wird immer knapper, berücksichtigen wir den Klimawandel, die hohe Temperaturen und gleichzeitig die geringer werdenden Niederschläge.

🔸 Bis zum letzten Rest

Die Reste verwerten, bis nichts mehr übrig ist, lautet das Motto. Zahnpastatuben kann man aufschneiden, genauso wie Ketchup-Flaschen und grundsätzlich alles, was in Plastikverpackungen abgefüllt ist. Und ist die Flasche aus dickerem Plastik gefertigt, ist ein Messer zum Anritzen hilfreich und danach kommt die Schere zum Einsatz, auf dass du bis zum letzten Rest gelangst. Persönlich nutze ich Q-Tips, Pinsel, Pinzetten, Essstäbchen und dergleichen zum Auskratzen des Inhalts und verdünnst du Mundwasser, Shampoo, Duschbad oder Conditioner mit Wasser, ist immer noch eine einmalige Benutzung drin. Zugegeben, bei mancher Kosmetik ist es schwer wie zum Beispiel bei Foundation im Glas, weswegen Google tatkräftig zur Seite steht und für jedes Problemchen eine adäquate Lösung bereithält. Du kannst Produkte auf den Kopf stellen, zerstoßen, zerschlagen und auseinanderbauen und die Hauptsache ist, dass so wenig wie möglich zurückbleibt.

Größere Kosmetikverpackungen offerieren manchmal mehr Inhalt wie etwa die große Flasche Duschgel. Weil das jedoch nicht immer so ist und wir bereits im laufenden Text festgestellt haben, dass die Industrie mithilfe von Verpackungen allzu gerne trickst, ist es ratsam, den Inhalt zu vergleichen. Im deutschsprachigen Raum wird auf den Preisschildern gezeigt, wie viel du für gewisse Mengen bezahlst, sei es auf hundert Milliliter oder auf einen ganzen Liter gerechnet. Vergleichst du das mit dem Inhalt ähnlicher Waren unter Berücksichtigung der Füllmenge, die tatsächlich im Produkt enthalten ist, kommst du stets zum besten Konsens. Ist tatsächlich mehr in der großen Verpackungen drin, lohnt es sich, zu dieser Variante zu greifen, da du länger damit auskommst und eine einzige große Verpackung besser ist als viele kleine.

🔸 DIY

Kosmetik herzustellen ist unkompliziert, weiß man wie. Okay, mit Foundation, Lippenstift und Co ist das nicht zwangsläufig möglich, dafür sehr wohl mit Peelings, Tinkturen, Masken, Salben, Sprays und ähnlichen Beauty-Produkten. Im Grunde kann alles, was über keine lange Haltbarkeit verfügen muss, und was zügig verbraucht wird, selbst hergestellt werden und es gibt Zutaten wie Sand am Meer, die du dafür verwenden kannst. Hinsichtlich findest du allerlei im Netz und von diversen Milchprodukten und Bier über Früchte und Gemüse bis hin zu Ölen, Kräutern und Pflanzen gibt es einiges, das uns gänzlich frei von Synthetikstoffen schöner macht. Der Vorteil ist, dass du exakt weißt, was enthalten ist und für fast jedes kosmetische Vorhaben gibt es mittlerweile ein DIY-Rezept im Internet. Zudem spart es Geld.

🔷 KOSMETIK UND TIERWOHL

Apropos Schlupfloch. Seit 2019 ist an Tieren getestete Kosmetik in der EU generell verboten, wobei der Handel bereits seit dem Jahr 2013 reglementiert ist und seit jeher keine Bestandteile mehr aus dem Ausland stammen dürfen, die dort an Tieren getestet werden. Zum Glück können wir uns folgendermaßen von Affen mit Lippenstift und Wimperntusche verabschieden. Ganz so heile Welt ist es aber nicht, weil das ausschließlich für Fertigerzeugnisse gilt, die direkter und exklusiver Bestandteil von Kosmetik sind. Da Kosmetik aller Art jedoch nicht nur Inhaltsstoffe enthält, die rein für den Einsatz in der Kosmetikindustrie gedacht sind, sondern gleichermaßen allerlei Chemikalien, ist es schlussendlich zu schön, um wahr zu sein. Bedeutet im Klartext, dass du vielleicht denkst, dass das Produkt nicht an Tieren getestet wurde, weil es auf der Verpackung steht. Manche enthaltene Inhaltsstoffe im selben Produkt können es hingegen sehr wohl sein und du wirst es nie wissen, außer du entscheidest dich im Vornherein für anerkannte Siegel, die das spezifisch erwähnen und gewährleisten oder du begibst dich auf die Suche nach Infos.


Fällt ein Inhaltsstoff in die Kategorie der EU-Chemikalienrichtlinie, darf ausdrücklich an Tieren getestet werden. Und ist ein solcher Inhaltsstoff dann Teil des Kosmetikprodukts, musst du vom Üblichen ausgehen und man tut Tieren nach wie vor unsagbar schreckliche Dinge an im Namen der Wissenschaft. Außerdem können sämtliche Produkte weiterhin verkauft werden, die bereits vor den Gesetzesänderungen an Tieren getestet wurden. Greifst du demnach sei zehn Jahren zu einer bestimmten Wimperntusche, ist es vorstellbar, dass sie während ihrer Entwicklung durchaus von einem Affen im Labor getragen wurde, ohne dass du Bescheid weißt. Und die Spitze des Eisbergs ist, dass diese Verbote verständlicherweise bloß für die EU gelten und es existieren zahlreiche Wege, um das als profitorientiertes Unternehmen im Ausland auszunutzen und zu umgehen. Ein scheinheiliges Spiel mit einer gehörigen Portion Doppelmoral und ich bin mir sicher, dass fast jeder von uns Produkte zu Hause hat, die auf dem Rücken der Tiere entstanden sind.

Die einzige Chance, die du hast, ist auf Gütesiegel zu achten und die Zertifizierungen im Netz zu überprüfen, wie es zum Beispiel "PETA" hier offeriert und der "Vegan Beauty Blog", dessen Liste du hier findest, ist obendrein eine verlässliche Quelle. Die ehemals geführte "Positivliste", die vom "Deutschen Tierschutzbund" erstellt wurde und die auf vielen Plattformen im Internet als Referenz genannt wird, ist eingestellt.

Es existieren einige einwandfreie Siegel mit tadelloser Reputation wie etwa "Leaping Bunny", das einer Gemeinschaft verschiedener, internationaler Tierschutzorganisationen entspringt. "Hase mit schützender Hand" ist vertrauenswürdig, genauso wie "Vegan Society". Denn nur weil ein Hersteller behauptet, dass das Produkt an sich nicht an Tieren getestet wurde, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass das auf alle Inhaltsstoffe des besagten Produkts zutrifft und hinsichtlich gibt es keine Kennzeichnungspflicht, was schlichtweg irreführend und dubios ist. Durch und durch intransparent und sogar bei Vegan- und Naturkosmetik trifft es zu. "Frei von Tierversuchen" heißt noch lange nicht, dass das für einzelne Inhaltsstoffe gilt.

Fabelhaft ist die App "Kosmetik ohne Tierversuche", die es hier gibt und diese ist wärmstens zu empfehlen. Denn ähnlich wie die App "Codecheck", die weiter oben im Text erwähnt wird und die dich über synthetische Bestandteile in der Kosmetik informiert, übernimmt "Kosmetik ohne Tierversuche" den Job, geht es um Tiere und Beauty. Vorsicht ist deshalb die Mutter der Porzellankiste und ist es dir ein Anliegen, läuft es ähnlich wie mit Mikroplastik und du musst dich aufraffen und informieren.

🔷 VERPACKUNGEN

Die deutsche Rechtslage sieht vor, dass du jene Verpackungen im Laden lassen darfst, die sogenannte "Umverpackungen" sind. Das gilt für den Supermarkt genauso wie für die Drogerie oder den Rest der Geschäfte und Umverpackungen sind schlichtweg Verpackungen, die nicht essentiell sind. Stehen also auf der Zahnpastatube die Inhaltsstoffe drauf und auf der äußeren Verpackung wird es lediglich wiederholt, gilt die äußere Verpackung als Umverpackung und keiner braucht sie, da es unnötigen Müll bedeutet und rein der Werbung dient. Würden mehr Leute auf diese Art und Weise einkaufen und die Umverpackungen im Laden lassen, würde das ein klares Signal an die Erzeuger senden und langfristig könnte etwas bewirkt werden. Dennoch ist es mehr oder weniger ungewöhnlich, entscheiden sich Kunden dafür, die Umverpackungen direkt in den Geschäften zu entsorgen, und zwar bevor sie bezahlen. An dieser Stelle gehen wird folgendermaßen davon aus, dass du bereits vor dem Bezahlen in Rücksprache mit Store-Mitarbeitern die Umverpackungen loswirst.


Weil das ohnehin so gut wie niemand macht, kannst du gleichermaßen nach dem Bezahlen im Kassenbereich deinen Müll entsorgen, und das ohne großen Aufruhr. Denn in jedem größeren Store gibt es in dem Bereich, wo die Kunden üblicherweise ihre Waren in den Taschen verstauen, Möglichkeiten wie Mistkübel. Diese befinden sich des Weiteren ebenso vor den Geschäften im Eingangsbereich oder am Parkplatz und hinsichtlich spielt Umverpackung keine Rolle und du darfst wegwerfen, wie es dir beliebt. Wer demnach bereits vor dem Bezahlen Umverpackungen nicht akzeptiert, muss das mit den jeweiligen Geschäftsmitarbeitern ausmachen und wer es wiederum nach dem Bezahlen tut, hat freie Hand, selbst sollte die Message dabei verloren gehen. Laut Netz reagieren einige MitarbeiterInnen kulant und entgegenkommend, während andere wiederum behaupten, dass der Laden nicht zuständig sei für die Entsorgung deiner Umverpackungen, was natürlich nicht stimmt. Du hast das Recht, doch dieses einzufordern, könnte mitunter Nerven kosten. Viele Menschen sind angepisst von all dem Müll, aber sich zu überwinden, Umverpackungen nach Diskussionen im Geschäft zu lassen oder gar mit eigenen Behältnissen aufzuwarten, kostet Überwindung in unserer Gesellschaft, wo sich das noch nicht richtig durchgesetzt hat.

Persönlich diskutiere ich mit niemanden im Geschäft über Umverpackungen. Jedoch versuche ich, mein Einkaufsverhalten fortwährend zu optimieren, um als kleiner Mensch in unserer schönen, weiten Welt nicht Berge von Müll zu produzieren und einen ökologischen Fußabdruck zu haben, der an Quadratlatschen erinnert. Ich nehme stets meine eigenen Einkaufstaschen mit. Mehrzwecknetze können obendrein in allen gängigen Supermärkten erworben werden und diese befinden sich meistens beim Gemüse oder beim Obst. Diese kannst du waschen und jederzeit wiederverwenden, und das nicht nur zum Einkaufen, sondern auch um Wäsche zu waschen, die schützenswert ist wie zum Beispiel BHs. Die Augen offenhalten beim Einkaufen hilft außerdem. Gibt es für ein verpacktes Produkt ein unverpacktes als Alternative, ist es smart, zum unverpackten zu greifen. Obgleich unverpackt häufig Bioprodukt bedeutet, allem voran im Supermarkt, und das ist bestimmt nicht für jeden Geldbeutel geeignet. Umweltschutz kostet, wobei sich das primär auf Lebensmittel bezieht, wo es am ersichtlichsten ist. Zuletzt bleibt zu sagen, dass du Plastik jeglicher Art stets ganz unten auf die Liste setzen musst und alles andere vorzuziehen ist, sprich Glas, Papier oder Pappe.

Wer ein wenig mit Hirn einkauft, wird schnell sehen, dass es viele Optionen gibt, um sowohl Geldbeutel wie Umwelt zu schonen, und das ohne sich in einem Geschäft als Moralapostel aufzuspielen und sich lauthals darüber zu beschweren, dass die dreifache Verpackung der Zahnpasta die Erde killt. Klar, übertrieben dargestellt und ein bisschen dramatisiert, allerdings ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile eine delikate Sache und die Aggressionen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Denk mal an Fridays For Future oder die Klimawandel- und Corona-Leugner, die superaggro drauf sind! Dennoch dauert es halt seine Zeit und wurden früher VegetarierInnen und VeganerInnen kritisch beäugt, sind es heute halt jene Menschen, die mit "Tupperware" und Einmachglas in den Supermarkt stapfen. Bist du also nicht derartig revolutionär, kompromisslos und wild drauf, offeriere ich dir nun ein paar subtile Tipps, die du still und heimlich befolgen kannst, um unsere Welt länger zu erhalten. Es gibt viele Wege, um deinen Beitrag zu leisten und um deinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, auch wenn die aufgehetzte Stimmung durchaus verständlich ist für mich und ich finde, dass die Leute berechtigterweise auf die Straßen gehen und für Furore sorgen. Es ist höchste Zeit, etwas zu ändern und Lethargie ist passè, hat es im Sommer bei uns schon über vierzig Grad und die Polarkappen erinnern an Olaf aus "Frozen", der in der Sonne dahinschmilzt.

✔️ Say no To-go! To-go-Produkte sind schlecht für die Umwelt. Zu zahlst mehr für verhältnismäßig kleinere Portionen und du produziert extrem viel Müll. Das Besteck, die kleinen Schalen für Soßen und die äußere Verpackung hauen richtig rein, und das zahlt sich in keiner Weise aus. Ähnlich verhält es sich mit Kaffee-To-go und auch ich habe dieses Laster und Verständnis dafür, dass es mal schnell gehen muss. Mittlerweile bin ich jedoch umgestiegen auf Energydrinks, nicht zwangsläufig gesünder und doch kann Aluminium zur Gänze recycelt werden, anders als Plastik. Und habe ich Kohldampf, tut es die Gebäck- und Wursttheke im Supermarkt, die viel weniger synthetischen Abfall produziert als To-go und günstiger ist es überdies.

✔️ Beim Einkauf auf Mehrweg oder PET achten. Mehrweg-Glas kann wieder befüllt werden, gleichsam wie PET, das ein synthetischer Kuntstoff namens Polyethylenterephthalat ist, der unter Einsatz eines Pfandes, das du wiederkriegst, immer und immer wieder in die Regale der Supermärkte wandert. Es ist besser, weil die Entsorgung reglementiert und die Wiederverwertung garantiert ist, auch handelt es sich bei PET um Plastik und erweist sich Polyethylenterephthalat als regelrechter Zungenbrecher.

✔️ Glas ist besser als Plastik, geht es um Joghurt und dergleichen. Selbiges gilt für Kosmetik und eine Foundation im Glas ist umweltschonender als eine, die in der Plastiktube daherkommt. Mehrweg hin oder her.

✔️ Niemand in unseren Breitengraden hat Wasser in Plastikflaschen nötig. Wir im deutschsprachigen Raum haben das Glück, über Leitungswasser zu verfügen, das vorzüglich ist. Schmeckt dir das trotzdem nicht, gibt es günstige und tolle Alternativen, um das Wasser etwas zu pimpen, wie ich im Artikel 👉 Summer-Fashion-Hacks aufzeige.

✔️ Produkte frisch kaufen, falls möglich. Also anstatt eingeschweißte Aufbackbrötchen lieber frisches Brot von der Theke holen, das häufig in Papier eingewickelt ist. Ähnlich sieht es mit Fleisch aus und da du sowieso schon mit den Mitarbeitern an der Fleischtheke redest, ist die Hemmschwelle geringer und du kannst zusätzlich nach alternativen Verpackungen fragen oder ihnen deine "Tupperware" und Einmachgläser vor die Nase halten. Es liegt in der Hand des jeweiligen Geschäftes, ob du deine persönlichen Verpackungen benutzen darfst und doch zeigen viele Verständnis und erlauben es. Das rentiert sich insbesondere, falls du öfter im betreffenden Laden einkaufst und einmal kurz nachgefragt, darfst du das von diesem Zeitpunkt an beliebig wiederholen.

✔️ Mit frischen Zutaten zu kochen anstatt zu Fast-Food, zu Konserven oder zu Fertiggerichten zu greifen, die aufwändig verpackt sind, schont die Ressourcen, die Erde und obendrein das Portemonnaie.

✔️ Auf "Dreh und Trink", Quetschies und so weiter besser verzichten. Da ist verhältnismäßig wenig drin und dafür produzierst du im Gegenzug viel Plastikmüll. Je geringer der Inhalt und je größer und umständlicher die Verpackung, desto schlechter ist es für die Erde. Mehrfachverpackungen und Einzelportionen kannst du zudem in den gleichen Topf werfen, wie ich es im übernächsten Absatz mit meinen Mini-Muffins veranschaulichen werde. Nichts schlimmer als das und mögen die einzeln verpackten "Raffaello" auch noch so gut munden, ist das nichts für die Umwelt. Demnach vermeiden oder zumindest reduzieren.

✔️ Reinigungsmittel sparsam verwenden, denn wie war das? Von Reinigungsmitteln stammt das meiste Mikroplastik und vieles davon brauchst du überhaupt nicht. Es gibt natürliche Alternativen wie Soda, Natron, Kernseife, Essig oder Zitronensäure, die den selben Effekt haben. Das Netz bietet diesbezüglich haufenweise Inspiration für alle leidenschaftlichen Putzteufel.

Die wahre Verantwortung liegt abermals in den Händen der Erzeuger und der Retrailer. So gut wie alles weist Umverpackungen auf und neben der Tatsache, dass getrickst und mit Verpackungen mehr Inhalt vorgegaukelt wird, ist erneut die Politik gefragt, die das regeln muss. Einzukaufen ohne Plastik oder Verpackung für Kunden ist wie sich auf einem Minenfeld zu bewegen und alles, was wir machen können, wirkt wie der Tropfen auf dem heißen Stein. Dennoch würde es helfen, würden mehr Leute bewusster einkaufen als Kollektiv und ich bin mir im Klaren darüber, dass dies weitestgehend Wunschdenken bleibt, zumindest jetzt. Ich sehe täglich vielleicht ein, zwei Leute auf der Straße mit ihren Jutebeuteln herumhüpfen. Dafür im Gegenzug zehn Menschen, die ihren Müll gedankenlos mitten auf die Straße werfen und wie so oft im Leben und wie es nicht zuletzt Corona gezeigt hat, entscheiden sich viele falsch, lässt man ihnen völlig freie Hand.

Es muss dementsprechend Reglementierungen geben, die den Einsatz von Mikroplastik verwehren und reduzieren, speziell da, wo es nicht nötig ist und darüber hinaus darf nicht länger alles in Plastik und überflüssig verpackt werden. Vor Kurzem hat mir meine Mom ein fettes Plastikbehältnis geschenkt, das voll war mit Mini-Muffins. Auf den ersten Blick ein köstlicher Traum, auf den zweiten Blick jedoch ein Alptraum. Denn jeder dieser Mini-Muffins, es waren in etwa zwanzig Stück, war eingepackt in einer Plastikfolie, die ich gerade noch akzeptieren kann, weil sie verhindert, dass die Muffins zermantschen. Doch war zusätzlich noch eine sinnbefreite Umverpackung dabei, ebenfalls für jeden Muffin einzeln, die lediglich als Werbung fungierte und am Ende hatte ich mehr Plastikmüll als Muffins. Was soll das denn?




Jetzt folgen einige Kosmetik-Hacks, die dir nicht nur das Leben leichter machen und dir neue Perspektiven aufzeigen, sondern die dich gleichermaßen davor bewahren, zu viel Müll anzuhäufen, auf dass du dich ruhigen Gewissens pflegen und schönmachen kannst.

🔸 Ramschschatzkiste

Persönlich besitze ich eine Riesenbox mit leeren Kosmetikprodukten. Da findet man allerhand Pumpspender, Tiegel, Tuben, Dosen und mehr, was mir in vielen Lebenslagen entgegenkommt. Ist ein Kosmetikprodukt leer und verfügt es über das Potenzial für eine eventuelle Wiederwendung, wasche ich es gründlich und es kommt in die Box. Das ist eine regelrechte Schatzkiste und als Sammlerin freue ich mich jedes Mal, wenn ich hineingreife und etwas heraushole, um es irgendwie wiederzuverwenden. Ich benutze diverse Behältnisse zum Beispiel, um meinen Schmuck zu verstauen, Foundation zu mischen, Desinfektionsmittel abzufüllen in einen Pumpspender im Handtaschenformat oder was auch immer mir gerade einfällt.

Ähnlich verhält es sich mit Pinseln von leeren Eyelinern und Bürsten von Wimperntusche und Brauengel. Manches, bei weitem nicht alles, hebe ich auf und sammle es, wobei ich die Pinsel, Bürsten und Co vorzugsweise für mein Augen-Make-up verwende und du damit aber ebenso die Nägel oder die Lippen bemalen kannst. Mit feineren Pinseln sind filigranere Styles möglich. Der Vorteil ist, dass gerade bei Eyelinern die Pinsel nicht selten stark variieren und hast du einen leeren Eyeliner und der Pinsel gefällt dir, kannst du diesen jederzeit wiederverwenden oder sogar auf einen neuen Eyeliner schrauben, um den Pinsel zu ersetzen, der dir nicht behagt. Du tauscht somit den neuen Pinsel mit dem alten aus. Du solltest allerdings sichergehen, dass alles bestmöglich verschlossen ist, weil zu viel Luft trocknet den Eyeliner und alle anderen Flüssigkeiten sonst schnell aus.

🔸 Lippenpflegestift als Cooling-Stick

Wer Lippenstift und Lippenpflege wie "Labello" und Konsorten benutzt, hat Glück, denn es gibt zahlreiche Hacks für diese Produkte. Der erste Hack ist realisierbar, hast du einen leeren Lippenpflegestift. Diesen befüllst du mit Wasser, packst ihn in den Gefrierschrank und schon besitzt du einen erfrischenden DIY-Cooling-Stick und darfst den Tränensäcken den Kampf ansagen. Okay, du wirst wahrscheinlich nicht jeden leeren Lippenpflegestift aufheben für diesen Hack, jedoch Müll reduzieren tut es durchaus im kleinen Stil und es befördert außerdem einen Umdenkprozess, der dich lehrt, dass nur weil etwas leer ist, es trotzdem nicht gleich Trash sein muss.

🔸 Lippenstiftreparatur

Der nächste Hack betrifft Lippenstifte und ist einer davon abgebrochen, lässt sich das unkompliziert und ohne viel Aufwand reparieren. Du benötigst ein Feuerzeug oder eine Kerze und ein Papiertuch. Und zwar drehst du den Lippenstift komplett auf und begradigst die Bruchteile. Dann erwärmst du die Bruchstellen rundherum für ein paar Sekunden mit Feuer, drückst die Enden aneinander und presst schließlich alles zusammen für ein paar Sekunden, wobei Gefühl gefragt ist und nicht Gewalt. Genauso wie du es üblicherweise mit Sekundenkleber machst, und das Tuch hast du, damit die Finger nicht schmutzig werden. Ist alles zusammengeschmolzen, ist der Lippenstift vielleicht nicht wie neu, allerdings repariert und voll funktionstüchtig. Zuletzt legst du den Lippenstift ein wenig ins Gefrierfach, woraufhin alles fest wird und ist das der Fall, darfst du loslegen.

🔸 Lippenstiftherstellung

Und ist dem lieben Lippenstift nicht mehr zu helfen und hat dieser ausgedient, augenscheinlich zumindest, bist du schief gewickelt und bröckelig, hart oder selbst zu cremig sind überhaupt kein Problem. Du sammelst sämtliche Reste und gibst dir richtig Mühe beim Auskratzen der alten Lipsticks. Im Anschluss schmeißt du die gesamte Pampe in eine Schüssel und diese Schüssel wandert ins Wasserbad bei geringer Hitze. Danach wird die geschmolzene Masse ordentlich verrührt und in eine Form gefüllt, wobei ich hier im selben Atemzug erneut verweise auf meine Schatzkiste mit Ramsch, die Unmengen von leeren Behältnissen beherbergt und ist alles abgekühlt, wartet der Kühlschrank. Eine Stunde später hast du einen neuen Lippenstift für deine Sammlung, der zudem ziemlich abgefahren und eine regelrechte Überraschung sein kann. Denn natürlich ist es möglich oder sogar empfohlen in kreativer Hinsicht, verschiedene Lippenstifte zu verwenden und auf diesem Weg höchstpersönlich die neue Trendfarbe des Jahres 2022 zu kreieren.

Wenn du aus alten Lippenstiften einen neuen herstellen kannst, warum kannst du nicht auch Lidschatten zu Lippenstift machen? Nichts leichter als das und alles, was du dafür brauchst, sind Lidschattenfarbpigmente, wobei du dafür den alten Lidschatten hast, Vaseline oder Kokosöl sind nötig, eine Kerze und ein leeres Behältnis. Es funktioniert, indem du die Kerze anzündest und mit einem Esslöffel das Kokosöl oder die Vaseline erhitzt, bis es geschmolzen ist. In etwa so wie beim Bleigießen. Des Weiteren die geschmolzene Masse mit den Farbpigmenten in eine Schüssel geben und verrühren, bis alles glatt und homogen ist. Wie gehabt in ein Behältnis füllen, ab in den Kühlschrank, chillen lassen und der Lippenstift ist fertig und nicht minder kreativ und individuell wie der Lippenstift im vorherigen Absatz, den du aus verschiedenfarbigen Lippenstiftresten zusammenbastelst.

🔸 Lidschatten-SOS

Landet der Lidschatten anstatt auf den Augen am Boden, weil dir dieser aus der Hand plumpst, ist es nicht unüblich, dass Puderlidschatten in eine Milliarde Einzelteile zerfällt und überall verstreut ist. Passiert dir das, musst du den Lidschatten aufsammeln, möglichst ohne Staub, Dreck und Tierhaare, in ein Behältnis füllen, Alkohol dazu geben, aber kein Bier, sondern mindestens siebzig prozentigen, alles mischen, glattstreichen, festdrücken und ab in den Kühlschrank damit. Der Alkohol hält zusammen und rettet den zerbröckelten Lidschatten.

🔸 Wiederverwendbare DIY-Abschminkpads

Ja, ich trage haufenweise Make-up, allem voran Foundation und ich komme manchmal nicht um Abschminktücher umhin. Falls ich Zeit habe, schminke ich mich jedoch mit Gesichtswasser und wiederverwendbaren Abschminkpads ab, da dies selbstverständlich besser ist als Einwegwattepads oder - Tücher, die voller Chemie sind und die aufgrund dessen niemals in die Toilette wandern dürfen. Abschminktücher sind in der Regel nicht biologisch abbaubar, gehören in den Restmüll und der große Nachteil ist, dass nach einmaligem Abschminken Schluss ist. Hinzu kommt, dass verbraucht man mehr als nur ein Exemplar bei der täglichen Beauty-Routine und machen das alle, bedeutet das eine enorme, zusätzliche Belastung für die Umwelt. Wer zukünftig auf Einwegabschminkprodukte verzichten will, benötigt erstens wiederverwendbare Abschminkpads und zweitens ein Reinigungsmittel, das reinhaut, aus welchem Grund ich stets auf Mizellen achte. Andernfalls geht das Make-up nicht sauber und verlässlich ab. Mizellen gibt es mittlerweile umweltfreundlich und auf Basis von Kokosfett oder Zucker tust du nicht nur der Haut, sondern auch der Erde etwas Gutes.

Nun zum Hack, und zwar lassen sich wiederverwendbare Abschminkpads prima aus alten Stoffresten herstellen. Das muss nicht aufwändig laufen, wie es auf Pinterest oder Instagram inszeniert wird und es genügen bereits ein paar Nadelstiche, damit das Ding die regelmäßige Reinigung aushält und nicht nach einem Waschgang in der Maschine auseinanderfällt. Am nützlichsten sind rundliche Formen, also beispielsweise mit einer Tasse als Schablone mehrere Kreise aus Stoffresten schneiden und du musst immer zwei Kreise zusammennähen für jeweils einen Abschminkpad. Doppelseitig hält besser.

Und damit alles sauber wird und wiederverwendbar bleibt, müssen die Pads regelmäßig in der Waschmaschine gewaschen werden, und zwar bei dreißig oder vierzig Grad. Sie in einem kleinen Wäschesäckchen zu verstauen, empfehle ich darüber hinaus und hinsichtlich eigenen sich Mehrzwecknetze aus dem Supermarkt, die schon erwähnt wurden im Text, die du an der Gemüse- oder an der Obsttheke findest und die einen multifunktionalen Nutzen aufweisen.

🔸 Haustier und Müll

Mein Hund bekommt kaum Leckerlis, ohne nicht etwas dafür zu machen. Ich benutze Klopapierrollen und Prospekte und bastle ihm Pakete, in denen ich seine Belohnungen verstecke. Damit hat er wahrlich die größte Freude, wenn er alles regelrecht zerfetzt, ist beschäftigt und ich habe ein gutes Gefühl. Und auch falls der Müll wie Klopapierrollen nach wie vor Müll ist am Ende, so habe ich diesen immerhin so lange weiterverwertet, bis gar nichts mehr geht. Das funktioniert mit allen möglichen Verpackungen für Hund und Katze, egal ob Lebensmittel oder Kosmetik, wobei penibel darauf zu achten ist, dass sich keinerlei Rückstände in den Verpackungen befinden und nichts Giftiges dabei ist. Nach der Zeit bekommt man obendrein Übung und wird findiger und besser beim Verpacken. Denn je umständlicher verpackt, desto länger ist der Hund busy und ich kann entspannen.

🔸 Seifenherstellung

Bei kleinen Seifenresten läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Kein Plan, warum ich das so ekelig finde, vielleicht weil ich mir die lange Benutzung vorstelle, bis die Seife derartig klein ist und somit ist der Hack, der folgt, definitiv nichts für mich. Wer demnach glücklicher und stolzer Besitzer ist von mehreren, kleinen Seifenstücken, kann diese mit einer Reibe zerreiben, im Wasserbad schmelzen, in eine Form gießen und nach dem Kaltstellen hast du ein neues Seifenstück, das aus mehreren, ehemals benutzen Seifenstücken besteht. Wer kreativ sein will, kann kreative Formen dafür hernehmen, wie beispielsweise welche für Kekse oder für Sandfiguren, mit denen die Kids üblicherweise im Sandkasten spielen.

Auf der Page, wo ich diesen Hack gesehen habe, wird überdies emfpohlen, dass du deine Kreation entweder für dich selbst nutzt oder verschenkst. Ich rate allerdings davon ab. Denn solltest du mir ein Stück Seife geben, bestehend aus verschiedenen Seifen, mit denen sich deine gesamte Familie jahrelang gewaschen hat, sterbe ich wahrscheinlich. Persönlich halte ich dementsprechend nichts davon, so etwas zu verschenken, und dass irgendwann inmitten der Seife ein verirrtes Haar auftaucht, ist keineswegs unvorstellbar.





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